Die Mode ist, als Mittel der persönlichen Ausdrucksweise, ein Urbedürfnis der Menschen. Deshalb fasziniert mich nicht nur die Mode an sich, sondern auch und vor allem die Menschen, die die Mode zu ihrer Leidenschaft und ihrem Beruf gemacht haben, um dieses Phänomen besser verstehen zu können. Heute stelle ich Euch so einen besonderen Menschen vor! Ich hoffe, Ihr habt an diesem Interview soviel Freude wie ich, denn Sussan Zeck gab mir Antworten, die davon zeugen, dass sie die Modeszene wie ihre Westentasche kennt, das Modelbusiness durchschaut und deren eigene Karriere sich wie ein modernes Cinderella-Märchen anhört! Interessiert? Hier geht es weiter … „Insider der Fashion Szene: Die Agenturchefin Sussan Zeck im Interview“ weiterlesen →
Die Nennung der Marke ,,Sportalm“ dient nur zur Information des Lesers. Jedoch habe ich keinerlei Gegenleistung für diesen Artikel erhalten.
Hallo Ihr Lieben!
Bei Sportalm -ich bin mega gespannt!
Heute geht es um eine weitere Show der Fashion Week, die Präsentation des Labels ,,Sportalm“. Im Gegensatz der Marke Maisonnoée, die durch sublime Noblesse, Reduktion auf wenige Farben, raffinierte Schnittformen mit der Kombination verschiedenen Materialien und Geradlinigkeit besticht, beeindruckt dieses durch moderne Tradition, bei der sportliche, bunte und verspielte Elemente neben wunderschönen Trachten eine zentrale Rolle spielen. Auch bei Sportalm ist die Kollektion breit gefächert – vom Dirndl über Bademoden und Schleifenkleid bis hin zum elegant-lässigem Sportoutfit findet man für jeden Anlass alles, was das Herz begehrt …
Prolog
Morgens um kurz nach 10 Uhr, E-Werk, Berlin Mitte: Die Lichter gehen aus, die letzten noch stehenden Gäste huschen auf ihre Plätze. Kurz darauf wird es ruhig im Saal. Hier noch ein Tuscheln, da noch eine Handtasche, die zu Boden fällt …
Ich sitze auf meinem Platz und atme tief durch, gebe mich dieser besonderen Atmosphäre hin, spüre die Spannung in der Luft und das Kribbeln Bauch…
Ja, ich genieße diese Emotionen vor einer Aufführung, wenn die Mitwirkenden sich einerseits freuen wie Schneekönige, dass es nun endlich los geht und auf der anderen Seite hoffen, dass nichts schief geht, die Kollektion regen Zuspruch findet und keines der Models stolpert oder sonst etwas nicht klappt … Monate wurde an der Kollektion gearbeitet, jedes liebevolle, verspielte Detail diskutiert, Stoffe ausgewählt, Nähte versetzt – damit letztendlich eine Perfektion erreicht wurde, die die Kundinnen so schätzen. Denn Sportalm verkörpert wie keine andere Marke Tradition und Moderne, was dazu geführt hat, dass jede Altersklasse fündig wird und Kleidungsstücke über die Jahre kaum an Modernität einbüßen.
Kurz vor der Show: Interviews und Photos … Der Laufsteg ist noch mit einem Tuch bedeckt, das vor der Show entfernt wird – das untrügliche Zeichen dafür, dass es losgeht!
Coole Dancing – Girls bringen das Publikum in Stimmung …
Während der einsetzenden Helligkeit fällt der Blick auf eine Gruppe von Mädels auf dem Laufsteg, die sich im Schutz der Dunkelheit dort postiert haben. Selbstverständlich tragen sie Sport-Outfits des Labels, in coolem weiß-gelb-neonfarbenen, die jede Bewegung zulassen und und denen man ansieht, dass die Trägerinnen sie kaum spüren, wenn sie mit ekstatischen Bewegungen zu zackiger Musik tanzen! Die Show des Kitzbühler Unternehmens, das bereits 1953, vor genau 65 Jahren, von Willi Kruetschnigg gegründet worden war, nimmt seinen glamourösen Anfang!
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Die Tanzperformance zu zackigen Rhythmen brachte die Zuschauer in Stimmung. Vor allem den Herren der Schöpfung konnte hierbei schon ein wenig heiß werden …
Die Sportalm-Show geht los!
Nachdem die tänzerische Darbietung auch in der letzten Reihe die Blicke einhellig auf den Laufsteg gezogen hatte, entging niemanden, dass plötzlich der Berliner Tänzer Antony Franz in der Mitte der Mädels erschien und diese weiter aufmischte!
Gut angeheizt, ging es dann nach diesem anregendem Anfang mit der Präsentation der eigentlichen Kollektion los.
Sommer – Trends 2019 frisch vom Sportalm – Laufsteg!
Und was gab es da nicht alles zu sehen! Die vorwiegend leichten Materialien mit einem Potpourri vor allem aus hellen, leuchtenden Farben gefielen mir sofort und es gab kaum ein Stück, welches ich nicht getragen hätte! Chef-Designerin Ulla Ehrlich und ihre Designer – Crew kombinierten Weißtöne mit neonfarbenem Gelb oder Orange, neben Metallic und Glitzer wurde es mit Volants und Schleifen auch etwas verspielter, Musterprints mit Blumen- und Tiermotiven komplettierten die vielseitige Kollektion.
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Moderne und farbenfrohe Looks, aber auch Schwarz-Weiß, abstrakte und florale Muster neben Leoprints und für Mutige: Rosé-Gold in Kombination mit Pink.
Besonders lässig wirkten die einzelnen Teile durch passende Accessoires wie Tücher und Hüte, aber auch auffällige lange Ketten und Gürtel …
In meinem Kopf ratterte es bereits und während ich noch dort im Publikum saß, kombinierte ich in meiner Phantasie schon die schönen Statment-Stücken aus der Kollektion mit Basics aus meinem Kleiderschrank … Da würden sich ganz neue Looks mit diesem speziellen lässigen Touch ergeben … herrlich!
Übrigens ergeben sich so mit manchen auffälligen Einzelteilen auch tolle Möglichkeiten für den ,,Einstieg“ bei Sportalm, wenn man sich nicht gleich in einem ganzen Outfit einer Marke herumlaufen möchte. Denn trotz aller ,,Buntheit“ geben sich diese doch bemerkenswert kombinfreundlich mit alltäglichen Basics, die jeder im Schrank hat, wie zum Beispiel mit einfachen Jeans, einem weißem Rock oder einem einfachen Top …
Sportalm Sommer 2018/2019
Dirndl und Kleider (siehe auch Beitragsbild): Tradition, modern interpretiert (2.und 3. Bild aus Pressemappe MBFW)
Schuhplattler-Darbiertung sorgt für gute Laune!
Aber ich schweife ab, denn etwa zur Mitte der Sportalm – Runwayshow überraschten plötzlich Schuhplattler – Tänzer auf dem Laufsteg! Nennt man die Herren eigentlich so? Egal!
Jedenfalls gaben sie der traditionsreichen Dirndl – Präsentation den würdigen Rahmen, der von dem ein oder anderem Zuschauer mit einem Augenzwinkern quittiert wurde, nachdem auch der Allerwerteste der strammen Burschen als Musikinstrument herhalten musste!
Auch ein Teil der Sportalm – Kollektion: Urlaubs- bzw. Strand -Mode
Beachwear Sportalm ( Quelle: MBFW )
Weiter ging die Show dann mit der Präsentation luftiger Strandmoden, die beim Zuschauer Lust auf Me(e)hr machten.
Danach folgte der traditionelle Aufmarsch der Models und Mitwirkenden, allerdings Mitt einem besonderen Abschluss.
Denn zur Ehrung anläßlich des 65. Jubiläums der Firma wurde nun noch der Nachwuchs auf den Laufsteg geholt, der, zusammen mit Models und Firmenangehörigen sowie der Familie mit Glückwünschen und Blumensträußen das lange Bestehen des Labels feierten. Das Publikum freute sich mit über diesen emotionalen Moment, dessen Bedeutung man im ganzen E-Werk spüren konnte …
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Heiße Bademoden
Und damit bin ich auch schon wieder am Ende der Beschreibung dieser wunderschönen, bunten Show angelangt! Ich hoffe, ich konnte Euch etwas von diesem Meer an Gefühlen, dass durch die Vielfältigkeit der Darbietungen und auch verschiedenen Emotionen und letztendlich auch Modestile entstanden ist, vermitteln und Euch dadurch mit meiner Begeisterung anstecken!
Die Emotionen anläßlich des 65 jährigen Jubiläum der Firma Sportalm erfüllten das E-Werk und führten zu einem kräftigen Applaus – auch der Nachwuchs wurde auf den Laufsteg geholt …
Bleibt mir, Euch eine ebenso wunderschöne, bunte Zeit im Leben zu wünschen! Vielleicht mögt Ihr es ja auch lieber etwas gedeckter, mit mehr Weiß- und Grautönen … Auch das ist in Ordnung, nur hütet Euch davor, nur Schwarz und Weiß zu wählen, denn so ist das Leben selten und dann entgeht Euch eine Menge …!
In diesem Sinne, Von Herzen alles Liebe,
Eure Nessy!
Überblick Artikel in dieser Saison (Sommer 2018 / Sommersaison 2019 ):
Heute geht es um DIY Ideen! Ich zeige Euch am Beispiel von Schuhen, einer Jacke und an zwei Taschen, wie einfach das geht!
Gerne dürft Ihr mir Bilder von Euren DIY Sachen schicken, dann kann ich sie in diesen Artikel mit Eurem Namen (wenn Ihr möchtet) verlinken (Einzelheiten s.u.)!
Alles fing damit an, dass Sohnemann um 19.28 Uhr glaubte, ohne ein bestimmtes Eis mit dem einzigartigen ,,Krach“ die Nacht nicht überleben zu können …
,,Okay, kann Dir ja eigentlich egal sein!“, wird der/die geneigte Leser/in nun antworten. Recht hat Du natürlich! Allerdings hatte ich ihm, blöderweise, genau dieses versprochen, wenn er bestimmte Leistungen vollbringen würde! Wider Erwartungen Wie erwartet hatte er diese tatsächlich natürlich recht rasch erledigt und ich Vollhorst hatte nicht gedacht, dass jenes in der Kühltruhe ein Eis ohne Mandeln war! ,,Das geht ja ma´ gar nicht!“ So die geschätzte Meinung von Sohnemann. Aber da eine gewisse Konsequenz ja gepredigt wird und der Fehler eindeutig bei mir lag, tigerte ich als noch einmal los, zumal ich selbst noch Lust auf diese leckeren Erdbeeren verspürte, die es da gerade gab …
Zugegeben unwiderstehlich …
Als ich also kurze Zeit später meinen mit Eis und Erdbeeren bestückten Einkaufswagen Richtung Kasse fuhr, fielen mir plötzlich – Donnerblitz! – ein Paar Sandalen in die Augen! Und zwar haargenau solche, nach denen ich schon soo lange Ausschau gehalten hatte … Es waren
Römer Peeptoes
mit vielen Riemchen! Und die Farbe war genau dieses Khaki-dschungelfarben, das so gut zu meinen grau-grünen Augen passt! EINFACH PERFEKT! … ,,Okay“, dachte ich bei mir. ,,Meistens passen dir Supermarktschuhe sowieso nicht!“ Kurzerhand zog ich meine Sneakers aus, schlüpfte in die Teilchen – und – suuuper… ! Sie passten wie angegossen!
So ähnliche hatte ich nämlich, nur mit ein bißchen Gold, vor Kurzem in der ,,InStyle“ gesehen und mich doch ein wenig schockverliebt!
Ein wenig anders sahen sie schon aus! Aber das würde sich schließlich ändern lassen!
Und während ich die Objekte der Begierde vorsichtig neben die Erdbeeren legte, beschloss ich, dass ich schon morgen ,,Operation Sandaletten“ starten würde.
Es war um mich geschehen! Die DIY – Leidenschaft hatte mich infiziert!
Und tatsächlich machte ich mich nächsten Morgen machte ich mich sogleich an die Arbeit …
Als erstes benutzte ich eines der Hotfix-Gerät, mit dem man kleine Steinchen aus Metall oder Strass ankleben kann. Das Gerät lohnt sich, wenn man mehr Basteln möchte. Die Steinchen in allen Farben sind selbstklebend, wenn sie erhitzt werden.
2. Dann schnitt ich ein Goldband aus Blattgold aus. Dann verwendete ich Alleskleber aus dem Baumarkt, um es auf dem Leder festzukleben. Allerdings war das nicht soo haltbar. Vielleicht sollte man Tatsächlich Sekundenkleber verwenden. Danach lackierte ich das Gold noch mit Klarlack. Dafür benutzte ich einfach farblosen Nagellack!
3. Als drittes hatte ich Stoffreste von einem anderen Projekt, auf die ein Vintage-Muster kopiert war. Dies wurde wieder ausgeschnitten, mit dem Klebstoff benetzt und aufgeklebt, danach zweimal lackiert, um die Haltbarkeit zu verlängern .
Voilà, fertisch!
Das Ergebnis finde ich ganz gut, bis jetzt habe ich die Teile schon oft getragen! Natürlich ist es auch ein tolles Gefühl, wenn man etwas selbst macht!, unten noch mehr Beispiele aus meinem Kleiderschrank, die zeigen, wie Ihr manche langweiligen Teile einfach „aufhübschen“ könnt.
Man könnte auch sagen das Teil bekommt mehr „edginess“ es wird auffälliger, nicht nur „mainstream“ . Was das heissen soll? Naja, Heidi Klums berühmter Spruch zu der GNTM-Anwärterin Jolina, als sie sich nicht die Haare abschneiden lassen wollte: „Ich wünsch` mir mehr Ecken und Kanten!“ trifft es ganz gut. Ist dieses „Anderseinwollen“ aber eher oberflächlich und so, dass es schon wieder alle machen, ist es „hipster-style“ – alles verstanden? Okay, ich auch … nicht …
Wie Ihrs nennt, ist ja eigentlich egal. Es soll Euch einfach Spaß machen! Ich find´s immer toll wenn ein Teil fertig ist und freu` mich drüber… Ehrlich gesagt, eine große Message hat das Ganze nicht, außer, dass man nicht alles soo ernst nehmen sollte… Na dann!
Zusammenfassung
Das war Euch jetzt doch ein wenig schnell? Okay, also das Ganze noch einmal kurz zusammengefasst: Ihr nehmt also ein Teil aus der aktuellen Kollektion des Supermarktes (was oft erstaunlich gut in der Qualität ist), natürlich geht es auch anderswoher oder ihr nehmt ein langweiliges Teil aus Euerm Schrank.
Dann schnappt Euch einen Strass-Aplikator mit Strass-Steinchen oder fertige Strass-Bilder, schöne dünne Schleifchen, Anhänger, Perlen, geknüpfte Freundschaftsarmbänder, Stofffarben, Nieten, kopiert antike Bilder auf Stoff oder was Euch sonst noch so einfällt und schon habt Ihr einen Fundus an Möglichkeiten….
Wo Ihr die Zutaten findet? Gebrauchte Geschenkverpackungen, „alter“ Mode-Schmuck, eBay, Bastelladen… Besorgt Euch nur einen richtig guten Klebstoff, der filigran zu verarbeiten ist. Ein Pinzette, Nadel und Faden, Schere, eventuell auch eine Holzfeile (gibt z.B. einen tollen Jeans-Usedlook) habt Ihr sicher im Haus...
Jetzt müßt Ihr nur noch den nächsten verregneten Sonntag abwarten. So eine Bastel-Session ist auch super geeignet, um sich auf andere Gedanken zu bringen oder um Tante Hildegard, wenn zu Besuch kommt, mit der man nie so richtig weiß, was man reden soll, zu unterhalten. Zusammen Basten macht immer Spaß und Tantchen freut sich auch, wenn sie mit einem selbstverzierten T-Shirt von dannen zieht…
Also -An die Scheren – fertig – los!
Weitere Beispiele
Coole Steppjacke
Der Anorak ist mit den Stoffaplikationen benäht. Erst habe ich versucht, zu kleben, aber das hielt nicht so gut. Man muß je nach Klebstoff auch aufpassen, damit es keine Löcher gibt. Schließlich habe ich sie von Hand aufgenäht. Das hält gut und auch Wäschen (30 Grad) wurden schon überstanden.
Aber auch andere Applikationen, Schleifchen, Bändchen und Perlen machen viel her!
Saddlebag aus Leder mit Applikationen
Hier muss man sehr vorsichtig mit dem Bügeleisen umgehen, das Leder nicht verbrennt, aber das Ergebnis finde ich klasse!
Laptop-Tasche im Vintage-Look
Witziger Hipster-Blazer
Mein Blazer…
Individuelle Reithose
So, das war es wieder für heute! Ich hoffe, Euch hat meine kleine Bastelstunde Spaß gemacht!
Gerne dürft Ihr mir Bilder von Euren DIY Sachen schicken, dann kann ich sie in diesen Artikel mit Eurem Namen (wenn Ihr möchtet) verlinken!
Meine Mail-Adresse ist im Impressum und vergesst mir nicht zu schreiben, wie Ihr das mit Eurem Namen oder Link machen möchtet. Da gibt es drei Möglichkeiten:
Name und Blogname angeben und Blog verlinken (Bitte URL – Link angeben)
Nur Name angeben
Idee anonym veröffentlichen
Ich werde zwar Eure Bilder sicher zu keinem anderen Zweck verwenden, als sie in diesem Artikel zu veröffentlichen, allerdings übernehme ich darüber hinaus natürlich keine Haftung für die Bilder.
Übrigens bin ich gerade dabei, folgende Themen für Euch vorzubereiten:
Was tun bei unerfülltem Kinderwunsch? /
Meine neuen Lieblingsschuhe /
CBD – Das neue Hanf -Präparat
Mich würde auch sehr interessieren, welches Euch am meisten zusagt, damit ich mich in Zukunft noch besser auf Eure Wünsche einstellen kann! Scheibt es mir einfach in die Kommentare!
So, nun wünsche ich Euch noch einen wunderschönen Sonntag! Alles Liebe, Eure Nessy!
Mit Elena Carrière, Unter Uns Schauspieler, Blogger ,,König“ Riccardo Simonetti, Goodies von der Fashion Week…
Vorfreude ist die schönste Freude …
Die Fashion Week Berlin 2018 naht! Wow! Ein Kribbeln macht sich in manch´einer Fashionista oder eines Fashion-Boys breit, wenn die Finger federleicht über die Tastatur huschen und sie meinen, eines der wirklich außergewöhnlichen zwischen den hunderten von mehr oder weniger spektakulärer Events entdeckt zu haben!
Denn nur zweimal im Jahr findet diese Mega Ereignis statt, welches Berlin immer noch ein Quentchen mehr zu DEM hippen ,,Multi-Kulti-Mode-Schmelztigel“ macht, wie es die großen Metropolen New York, Paris oder Mailand vorleben. Aber
In Berlin ticken die Uhren nun einmal etwas anders als im Rest der Welt!
denn in Berlin entsteht gerade etwas völlig Eigenständiges, das in meinen Augen für die Bedeutung der Stadt selbst sogar über das der genannten Metropolen hinausgeht. Denn in unserer Hauptstadt bedeutet ,,Fashion Week“ weit mehr als nur ein Treffen von Modeleuten und Einkäufern! Sie ist ein Mikrokosmos, in dem sich alles trifft, was dazugehört oder dazugehören möchte – zum ,,Who ist Who “ einer Szene, die längst nicht mehr nur auf Mode begrenzt ist. Denn jeder, der hier aufschlägt, hat eine Mission. Okay, da gibt es tatsächlich ein paar, für die die Modewoche eigentlich hauptsächlich Arbeit bedeutet… Aber Fashion Week ist soviel mehr! Nicht umsonst wird mittlerweile in der Yellow Press ausführlichst über dieses Event berichtet. Aber auch der Glamour ist irgendwie …anders“ .
So wird man auch das Gefühl nicht los, dass sich die Berliner, durch den Mauerfall und den Wechsel zur Hauptstadt, in ihrer Art immer noch bemühen, von der gemütlichen Eckkneipe mit der Berliner Weiben und einer Schrippe auf der Speisekarte zum Gourmettempel mit Sushi Häppchen zu mutieren. Dabei scheint die Lösung doch eigentlich ganz einfach und wird vom toleranteren Teil der Bevölkerung schon längst praktiziert, wenn es auch noch eine Weile dauern dürfte, bis diese einfache ,,Strategie“ in den Köpfen aller angekommen ist! Das Zauberwort heißt Coexistenz! Warum nicht einfach die leckere Wurst in einer urigen Kneipe genießen und am nächsten Abend im tollen Sushi-Tempel kleine feine Häppchen genießen?
Bunte, vielleicht bisweilen sogar etwas schrille Paradiesvögel, Schauspieler, Stars und Sternchen auf der einen, wunderschöne Models, elegante, ruhige Mode auf der anderen Seite und ,,,Very Important Persons“ auf beiden Seiten inklusive solcher, die gerne welche wären…
Anstatt, dass sich die Berliner darüber ärgern, weil sie meinen, ob dieser ,,mangelnder Seriosität“ belächelt zu werden, sollten sie ganz einfach dazu stehen! Und was spricht dagegen ,,die Fashion Week“ fröhlich auch denen als Plattform zur Verfügung stellen, für die ,,das Drumherum“ mindestens ebenso wichtig wie die Mode ist?
Aber kommen wir zu unseren modebegeisterten Freunden zurück, die ,,ihre“ Fashion Week planen: Bei vielen glüht schon Wochen vorher der Computer Tag und Nacht, damit man nur ja keines der absoluten Mega-Events, bei denen man unbedingt dabei sein möchte, übersieht!
Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Auch wenn man sie findet, was nicht immer leicht ist, ist es doch eher unwahrscheinlich, dort wirklich live dabei sein zu können!
Der Eintritt zu manchen Mega-Events ist schwerer als die Teilnahme am Geburtstag der Queen!
Sind wir ehrlich: Erfahrungsgemäß sind die Plätze bei solchen ,,Events“ sehr begrenzt und oft gelangt man nur hinein, wenn man eingeladen wird. Dazu muß man meist mit der betreffenden Firma oder dem Verlag schon vorher in irgendeiner Weise in Kontakt gestanden haben, zum Beispiel durch Kooperationen oder dadurch, das man von dem betreffenden Event schon öfters zur Zufriedenheit des Veranstalters berichtet hat, was natürlich auch eine entsprechende Reichweite des Social Media Kanals impliziert! In solchen Fällen ist dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man jedes Jahr wieder eingeladen wird, Oder eben, man kennt jemanden, der jemanden kennt …
Wobei ich allerdings mittlerweile der Auffassung bin, dass man sich mit dieser ,,Hans Dampf in Allen Gassen-Jagd“ nicht unnötig stressen muss! Da bin ich mittlerweile eindeutig cooler geworden.
Auch von Ferne kann man die Highlights der Fashion Week durch die ausführlichen Berichterstattungen viele Social Media Kanäle miterleben!
Und das ist gar nicht immer das schlechteste… Mit einer schönen warmen Tasse Tee mit dem Laptop auf den Schoß kann ich mich persönlich auch ganz gut in manche Events einfühlen, ja sogar die Details besser genießen und aus den Blickwinkeln verschiedener Berichterstattungen sehen, anstatt die Riesen-Mühen, die es kostet, bei so einem Event auch nur vor Ort zu sein, auf mich zu nehmen. Zumal es ja manchmal gar nicht sicher ist, ob XY wirklich noch eine Karte für mich hat, …
Wenn ich tatsächlich nach Berlin geflogen bin (was ja auch nicht immer klappt), konzentriere ich mich deshalb auf relativ wenige Shows, die ich dann genieße, oder ich betrachte das Ganze eben auch einmal von zuhause aus. Allerdings, das wissen meine treuesten Leser bereits, habe ich trotzdem meist ein paar Mäuschen vor Ort, zumindest bei zwei oder drei Veranstaltungen… damit ich Euch trotzdem über neue Trends informieren kann…
Manchmal erlebt man tatsächlich ganz besondere Momente…
Nein, persönlich war bei weitem nicht überall dabei. Aber bei manchem. Und widerum manches davon hat mich wirklich verzaubert, auch auf die Gefahr hin, dass Ihr mich für oberflächlich haltet! Aber was ich erleben durfte, war eben nicht nur oberflächlich. Es waren Momente, bei denen man spürte, wie lange und mit welcher Freude die Veranstalter genau auf solche wenigen Momente, auf die es eben ankommt, hingearbeitet haben!
Die Stimme eines Kindes bei Maisonnoée
Der Gesang von Sophie Oemus Töchterchen auf dem Runway war zum Beispiel so ein Moment (Maisonnoée-Show Sommer 2017/18). Diese Modemarke hat mich immer schon durch ihre schlichte Raffinesse beeindruckt. Kaum Chichi, aber exakte, aufwändige Schnitt-Techniken werden mit hochwertigen Materialen kombiniert und nie wird der Trägerin ,,die Show gestohlen“…
Aber zurück zu dem Kind, dass da, etwas aufgeregt zwar, aber selbstbewußt genug für eine gelungenen Darbietung, sich für ihre Mutter dort hinstellte, das Mikrofon in die Hand nahm etwas wartete … und als alles um sie herum still geworden war, anfing zu singen. Da merkte ich plötzlich, wie aus der Stimme und den Augen des Vaters, der mit gegenüber saß, die Zusammengehörigkeit dieses Familienunternehmens zu spüren war, eine Zartheit und eine kindliche Freude, die bei Old-Nessy genau die richtigen Tasten zum Klingen brachten.
Ein Mond, der den Armen eines Models gehorcht …
Weitere WOW-Momente erlebte ich bei der legendären Fashion- und Möbel-Show von Guido Maria Kretschmer und Otto-Versand im Tempodrom der Sommersaison 2017/18. Magenta- und Lilafarbene Tupfen auf weißem Grund war der Haupt-Stoff des Abends, in dem sogar die Platzanweiserinnen gekleidet waren … Ansonsten sah man gut geschnittene Mode, Elegantes und Tragbares für den Tag und, wie bei fast jeder Show, spektakuläre vorwiegend dunkle Roben für den Abend…
Irgendwann wurde es dunkel! Ein Model, der Mond und wenn ich mich recht erinnere Vivaldis Vier Jahreszeiten. In den vorderen Reihen Rebecca Mir mit Ihrem Massimo, Matthias Schweighöfer, Florian Silbereisen und wie sie alle heißen. Ich, natürlich in einem Chiffon-gewand von Guido gekleidet, das man mir zur Verfügung gestellt hatte, alles wunderbar im Blick, verschmolz mit dieser atemberaubenden Performance, sog sie in mir auf, als ein Lichterkranz und der Mond sich nah den Anweisungen des Models zu heben und zu senken begannen, bis der Schriftzug ,,GMK“ auf dem Mond erschien… Okay… Das war schon… viel! Der ekstatische Tanz mit energetischen Bewegungen hingegen im Wechsel mit ruhige Szenarien zeigte dann, ausdrucksstark und trotzdem leichtfüßig, dass diese Mode wirklich alle Bewegungen mitmacht!
Möglichkeiten ins Gespräch zu kommen…
…gibt es an so einem Abend viele! Man muss nur die anfängliche Scheu überwinden. Nein, nicht damit, dass man sich den anderen in Unterhosen vorstellt, wie oft empfohlen! Denn wer will das schon sehen? Sondern, indem man sich einen coolen oder witzigen Spruch überlegt und dann denkt:,, Zu verlieren gibt es maximal eine Abfuhr eines Menschen, den ich wahrscheinlich nie mehr sehe … „Also kann man auch einfach einmal etwas fragen, vielleicht nicht unbedingt nach den Toiletten, sondern interessanterweise nach etwas zu dem Anlass, bei dem man den Gegenüber gerade trifft… Zwanglos und niemals zu lang ist da meine Devise! Und auch, wenn ich manchmal ein begeistertes Plappermäulchen sein kann, versuche ich bei solchen Events lieber, Interessantes aus meinem Gegenüber herauszukitzeln! Und zwar, ohne aufdringlich zu wirken und alles auf mich zu beziehen, denn meine eigenen Geschichte kenne ich ja schon!
Auch bei dem Treffen mit Promis muss man nicht unbedingt scheu sein und sie auch nicht meiden, wie der Teufel das Weihwasser, außer, sie signalisieren (wie übrigens bei ALLEN Menschen), dass sei in Ruhe gelassen werden wollen, indem sie sich betont abweisend in Gestik und Mimik geben! Wenn es sich ergibt, sind auch sie interessante Gesprächspartner, weil sie nicht auf den Mund gefallen sind und man mit ihnen relativ rasch gute und lustige Gespräche führen kann!
So konnte ich mich der Pause tatsächlich mit einigen Promis wie Katja Burkhard oder Hipster-Opi Hans Günther Krabbenhöft unterhalten, wobei wir viel lachten, weil Herrn Krabbenhöft mein Eis auf die Finger tropfte wie in einem schlechten ,,Verstehen Sie-Spaß“ Film und Matthias Schweighöfer auf das Kompliment seiner Frisur antwortete, dass er diese nicht einem Stylist, sondern der Tatsache schuldete, dass er seine Kinder gerade noch ins Bett gebracht und ihnen vorgelesen hätte!
Aber was war das? Da kam jemand auf MICH zu! Tatsächlich! Auch ich wurde erkannt! Da freute sich natürlich mein Alter Ego!
Und so war dieser Abend – oje, Taschentücher raus, einer der schönsten, den die Fashion Week je für mich bereitgehalten hatte …
Fest in Erinnerung geblieben ist mir auch die Riani-Show,
Anouschka Renzi mit Tochter bei Riani
die mit einem emotionsgeladenen Film begann und am Ende die zauberhafte, vorwiegend helle und bunte Mode des Sommers 2018 von berühmten Mutter-Tochter Gespannen wie Anouschka Renzi mit Tochter Chiara Moon Horst, Germanys Next Topmodel Larissa Marold mit ihrer Mutter und vielen anderen vorführen lies…
Wenn Ihr Euch allerdings irgendwann fragt,
Was Mode mit Autos zu tun hat….
kann ich Euch auch dies beantworten! Bei der ,,Mercedes Benz Fashion Week“, wie sie mit vollem Namen heißt, geht es natürlich deshalb auch um Autos (abgesehen davon, dass sie einfach ein schönes Accessoire sind), weil trotz aller Unkerufe Mercedes Benz als Haupt-Sponsor der Fashion Week den Veranstaltern erhalten geblieben ist, hätte es doch, falls diese Firma abgesprungen wäre, vielleicht sogar das ,,Aus“ dieses Modeevents der Superlative, auf das ,,Deutschland“ so stolz war, bedeutet!
So erweckte auch die Vorstellung des kleinen aber feinen ,,Frauen“ Autos ,,Smart Fortwo“, das von der 1,86 m großen Stylistin Veronika Heilbrunner mit dunkelblaue Lackierung, goldene Felgen, schwarzem Leder und rote Details entworfen worden war, meine Neugier! Zugegeben bin ich Autos gegenüber eigentlich eher pragmatisch eingestellt, und mein Interesse an ihnen, wenn sie denn als fahrbarer Untersatz funktionieren, nicht größer als an der Vorgartendekoration von Onkel Hugo! Aber dieses knuffige Autochen war schon irgendwie …smart… Und ich konnte mir schon vorstellen, dass es gerade im Stadtverkehr supi praktisch war!
Dennoch … nein, Kinders, die Frage braucht Ihr nicht stellen! Ich konnte mich zurückhalten, diesen ,,Little Pony“ Car mit nach Hause zu nehmen! Mit meinen Tieren und großem Grundstück am Wald gehöre ich zu den wenigen Menschen, die wirklich einen Allrad-SUV brauchen, wenn sie nicht dauernd vom technischen Hilfswerk samt Auto aus der Böschung gezogen werden wollen.
Kommen wir zurück zu diesen Events, die das ,,Salz “ in dem Eintopf ,,Fashion Week“ sind. Es gibt auch andere, laute, wie
Die trendige Opening -Party von Dandy Diary, Glööckler und Co
im letzten Sommer. Hier fand tatsächlich einMega-Event statt, auf dem sämtliche dekadenten Klischees bedient wurden, die einem so einfielen, wenn man überlegt, was die ,,No Gos“ einer seriösen Party sind. Von allem ,,eigentlich“ zu viel. Zu laut , zu glitzrig, zu überbordend. Den Gipfel bildete gar eine Botox Bar, an der sich Kader Loth und andere ,,Teppichluder“ ungehemmt bedienten … Aber gerade diese Persiflage der Gesellschaft selbst brachte einem zum Nachdenken. Überfluss, Jugendwahn, Champagner in Strömen… Auch das war ein Abbild der Träume der Menschheit.
Einmal ungehemmt dekadent sein zu dürfen, in jenem Überfluss zu schwelgen, den uns der Alltag versagt… Denn Prachtvolle Kleider dürfen für einen Abend auch aus Plastik-Materialien sein. Wer nicht mehr jung ist, kann sich durch einfache Mittel wieder jung machen, auch wenn die Gesichter ein wenig starr wirken und die Sprache mancher auch ein wenig vernuschelt ist – bei zuviel Botox und Fillern, oder lags am Champagner? Egal! Für diesen Abend jedenfalls durften die Menschen, die hierhergekommen waren, es sich einmal so richtig gut gehen lassen, im Überschwang der Superlative den grauen, ordentlichen Alltag hinter sich lassen, egal wie alt man in Wirklichkeit war.
Und sich in den wunderschönen ausufernden, glitzernden Roben, die die Pracht des ,,Ancien Siècles“ ausstrahlten, ,,wie eine Prinzessin“ fühlen, wenn auch nur für einen Abend… alles easy … Wobei mach einer nach soviel ,,Konsum“ sein wahres Alter am nächsten Morgen wahrscheinlich umso deutlicher gespürt hat – Aber da muss man dann eben durch!
Zum Schluss möchte ich Euch noch von einem Event der Superlative erzählen, dass mich auf seine ganz eigene Art in die Zauberwelt des Scheins entführt hat..
Die Mabelline-Show vom Winter 2017
Unvergessen dabei Lena Gercke und Stephanie Giesinger als moderne Feen…! Aber auch Lamiya Slimani, Bonnie Strange, Joy Denalane, Gizem Emre und Ivana Santa Cruz haben die Looks von Tali Quindio, Marvyn Macnificent, Dounia Slimani und Picturresque zum Leben erweckt…
Immer wieder hatte man den Eindruck, ganz genau hinsehen zu müssen! Waren es tatsächlich reale Gesichter, die da, ohne auch nur die kleinste Kleinigkeit an ihren durchweg ernsten Mienen zu verändern, auf den Hälsen saßen? Oder doch eher losgelöste Kunstwerke mit ganz eigenen Ausstrahlung aus einer anderen Welt?
,Schaut Euch diese Looks einfach an, spürt den Vibe und wenn nicht … Okay, es gibt tatsächlich wichtigeres im Leben …
Und damit endet auch mein kleiner Einblick in die magischen Momente und die Gepflogenheiten der Fashion Week!
Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig zu den Emotionen mitnehmen … Falls Ihr nächste Woche in Berlin seid, wünsche ich Euch wunderbare Momente und tolle Bilder, die Ihr in Euren Herzen bewahren könnt!
Am Wochenende erwartet Euch übrigens bei den Gesundheits- und Anti Aging Themen ein Report über die neuesten Erkenntnisse von Schlafstörungen! Schaut einfach wieder rein, wenn Ihr Euch dafür interessiert! Ihr findet übrigens über die ,,Suchen-Funktion“ rechts oben auch meine mittlerweile 12 teilige Serie über AntiAging, aber auch viele, viele Artikel über Fashion Week und Mode…
Bis bald,
alles Liebe,
Eure Nessy
Anbei ein paar Links zu bisher erschienenen Artikeln und Videos über die MBFW Berlin:
Versteht mich nicht falsch! Natürlich freue ich mich wie ein Schneekönig, um dem Jahreswechsel Besuch von Menschen zu haben, die warm und herzlich sind!
Man verbringt mit ihnen schöne Stunden, redet, feiert, tanzt, lacht, isst, hört Musik … Oder man marschiert mit ihnen in eine Kunstgalerie und führt dort kluge oder witzige Gespräche, während man Obskures und Althergebrachtes bestaunt! Mal ehrlich, gehört Ihr zu dem Menschen, die sich alleine, sozusagen nur mit der Kunst, in trauter Zwietracht, unterhalten können? Chapeau! Das sind sicher nicht mehr als zwei Prozent der Bevölkerung. Wenn überhaupt. Ich meine, wer versteht denn die Sprache der Kunst schon wirklich?
Aber kommen wir zu den Geschehnissen rund um den Jahreswechsel, die bei mir dieses Jahr so unglaublich ausfielen, dass ich fast glaubte, ich würde dies alles nur träumen. Dabei war es tatsächlich bittere Realität …
Der kleine Wermutstropfen …
Alles fing mit einem vergleichsweise kleinen Wermutstropfen an, der auf die Geschehnisse rund um den Jahreswechsel tropfte, da mein Vater kurz vor Silvester bei einem Spaziergang nicht bedacht hatte, dass der Weg unter dem Schnee im rauhen, hohenlohischen Hinterland vereist sein könnte … weshalb er prompt auf der Nase, sorry , dem Hinterkopf landete! Tja, es ist immer wichtig, auch den Inhalt von Verdecktem zu berücksichtigen.
Zum Glück waren, außer einem Brummschädel, der zu dieser Jahreszeit ja eigentlich nix Ungewöhnliches darstellt, alles heil geblieben.
Nur solte er zur Beobachtung noch im Krankenhaus bleiben und Lust auf eine bis zu vier Stunden dauernde Fahrt hatte er verständlicherweise auch nicht! So weilte er unter der Obhut von ein paar hübschen Krankenschwestern mit alkoholfreiem Sekt und Knabberzeugs in der Lounge Ecke eines ordentlichen schwäbischen Krankenhauses, um zusammen mit einer illustren Runde das Feuerwerk über die Stadt zu genießen…
So konnte immerhin meine Mutter ruhigen Gewissens alleine mit meinem Sohnemann, der bei ihnen einen Teil der Ferien verbracht hatte, den weiten Weg durch Wind und Wetter an Silvester zu uns antreten …
Was der Plan für Silvester war …
Es war ausgemacht gewesen, dass man sich um etwa halb elf abends zum Süppchen à la Steff&Nessy bei uns treffen würde, um danach, frisch gestärkt, zusammen ein wenig zu ,,knallen“. Mit den jeweils eigenen Gästen würde man sich vorher schon zu Abend essen und sich auf die Sause um Mitternacht ein wenig ,,eingrooven“ – so zumindest der Plan! Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt…
Zu vorgerückter Stunde erwartete unsere lieben Gäste, die quasi aus dem Paralleluniversum in das unsere stoßen würden also ein aufwändig dekorierter Tisch mit allerlei liebevoll vorbereiteten Nettigkeiten, die es zu entdecken galt, dazu ein exquisites Süppchen, das mit unterschiedlichen Garzeiten und feinster Konsistenz der Akt des Nachmittags gewesen war …
Ob der Mengen, die wir meinten, zu benötigen, war diese kulinarische Köstlichkeit nur in echter Koproduktion zwischen mir und meinem Mann zu bewerkstelligen gewesen und wer uns zugeschaut hätte, wie wir an die sieben Liter Suppe fein säuberlich durch das Sieb strichen, hätte sich ob unserer Akribie vermutlich scheckig gelacht!
Aber da einer unserer lieben Gäste gerade in Indien in einem Ashram geweilt hatte, und wir annahmen, dass er nach wochenlangen Fasten wohl nun mit feinst ausgebildeten Geschmacksnerven zurückgekommen wäre, wollten wir ihm mit dieser indisch angehauchten Suppe unsere Ehrerbietung erweisen und selbstverständlich war und für den ,,heimgekehrten Sohn“ kein Gemüseberg zum Schnippeln zu hoch …
Deko… Im Nachhinein betrachtet hätte ich zumindest den Grinse – Mund doch ganz gut gebrauchen können, denn an diesem Abend sind mir die Gesichtszüge doch ab und an etwas entglitten…
Dekoration ist die halbe Party! Aber eben nur die Halbe … In unserem Fall nicht einmal ein Prozent …
Und dann war es endlich soweit. Die halbe Stunde davor hatten wir einigermaßen nervös mit den letzten Vorbereitungen verbracht … Die Dekoration war nocheinmal zurechtgezuppelt worden und der Riesen-Suppentopf musste auf der idealen Temperatur gehalten werden. Das vom Bio-Bäcker erworbene Graubrot war in nicht zu großen und nicht zu kleinen Stücken, von jedem Platz gut erreichbar, platziert worden und die gebastelten Silvester-Masken für ein fröhliches Mitternachts-Photo auf den Tellern platziert, zudem kleine Tischknaller und Seifenblasen-Sets in Form von Sektflaschen wie zufällig zwischen den Tellern verteilt worden.
Wenn es auf dem Tisch etwas zu entdecken gibt, wird schließlich die Fantasie beflügelt, kleine, spannende Geschichtchen ergeben sich wie von Zauberhand und schließlich hat jeder mehr oder weniger zu tun, die Dinge auszuprobieren und Menschen, die sich noch nicht s gut kennen finden leichter zusammen. So die Theorie! An den Gästen, die bereit dawaren, lag es jedenfalls nicht! Neugierig beäugten sie die kleinen Gagets und malten sich schon aus , wass passieren würde, wenn …
Ja, das Ganze hätte wirklich lustig werden können, wenn sie NICHT stattgefunden hätte,
Die Ankunft aus dem Paralleluniversum …
Voller Vorfreude öffneten wir die Tür und begrüßten den mit einer dreiviertel Stunde Verspätung eintreffenden Trupp überschwänglich. Was tat das an so einem tollen Abend schon zu Sache? Auch die Sprudel- und Cremantflasche in den Händen übersahen wir jovial… Vielleicht litt ja jemand unter einer Champagner-Allergie?
Die Leutchen traten ein, sahen sich um und setzten sich … NICHT an den Tisch, sondern erklärte, lieber stehen zu wollen. Nun,… ähm, zwar war die Suppe gerade richtig temperiert und das Brot duftend frisch, aber ..was solls. ,, Später dann, nach Mitternacht, essen wir was“ wurden wir mit strahlenden Augen ,,vertröstet“.
Der geläuterte Ashram-Heimkehrer indes, hatte wohl in der Zeit der Abstinenz seine Gewöhnung an den Alkohol etwas verloren und zudem den Ehrgeiz entwickelt, die Entbehrungen wieder wettzumachen, jedenfalls hatte er schon ordentlich vorgeglüht, wie man nicht nur an seinem hochroten Kopf erkennen konnte! Der ,, C2H6O „- Gehalt seiner Ausatemluft ergab in der Verbindung mit einer Knofifahne, die jeden Vampir vermutlich in die Flucht geschlagen hätte, eine eindrucksvolle Melange, die mich eigentlich schon bei der Begrüßung zumindest hätte stutzig machen müssen. Doch noch wähnte ich mich als absolute Herrin der Lage die den Abend mit Geschick schon in die richtige Richtung würde lenken können…
Allerdings hätte ich es wissen können. Denn mein Mann machte bei ,,Ärger in Verzug – Situationen immer so ein seltsames Dackelgesicht, das ich genau jetzt bei einem Seitenblick für den Bruchteil einer Sekunde ganz deutlich erkennen konnte, bevor er seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte……
Als nächstes ging es um die Musikauswahl, die ja an Silvester eigentlich nicht das Problem sein sollte, wie wir Kinder der Sonne in unseren unschuldigen Ansichten annahmen. Außerdem war gerade ein kleines rundes Kästchen, dass tatsächlich in gewissen Rahmen kommunizieren konnte, auch bekannt als ,,Alexa“ , an Weihnachten in unser Haus eingezogen. Tatsächlich hatte das Teilchen schon für einige Erheiterung gesorgt, denn lustige Witze und Ratespiele waren noch Aleksas leichtete Übung!
Allerdings hätte ich nicht für möglich gehalten, dass auch das genaue Gegenteil … Aber lest selbst! Tatsächlich schallten nun nämlich ständig Rufe von potentiellen Aleksa-Auftraggebern durchs Wohnzimmer wie :,, Alekkksaaa, spiele dieses geile Lied der Backstreet Boys, ähm, Du weißt schon, Lautstääärke zeeeehn!“ .
Ich merkte, wie sich in meiner Gefühlswelt so langsam eine leise Unentspanntheit breit machte. Verschiedenste Gäste zu bewirten, für jeden ein freundliches Wort zu finden, fünf Schwerverletzte … – alles kein Ding für mich… aber das hier? Irgendwie verstand ich nun, was sich hinter den ominösen Worten:,,Ich fühl´ mich wie im falschen Film!“ genau verbarg! Hier befand ich mich eindeutig in einer Mischung aus Mr. Bean, Louis de Funès und Dinner for one. Nur irgendwie realistischer…
Aber warum eigentlich nicht das Ganze von der lustigen Seite aus betrachten? Stand up Comedy, Screwball-Komödie oder Slapstick? Egal! Schreibt nicht das Leben selbst die witzigsten Geschichten? Also beschloss ich mich einfach zurückzulehnen und wie in einem Theaterstück zuzusehen, was noch passieren würde… Und das Drehbuch Lebens enttäuschte mich wahrlich nicht!
Aber leider wurde auch aus meiner doch irgendwie echt grandiosen ,,Theater-Lösung“ nix, denn im Raum mühten sich mit mir auch noch einige andere liebe Menschen ab, ihre Rolle als gutgelaunte Gäste des Abends nicht zu verpatzen. Gar nicht so leicht, wenn es nicht einmal eine Generalprobe gegeben hat und man sowieso mit der Schauspielerei nichts am Hut hat. gute Mühe zu bösem Spiel zu machen! Vor allem war die Lautstärke die eines Düsenjägers mitten im Wohnzimmer kurz vor dem Durchbrechen der Schallmauer! Auf die paar nette Spielchen, die geplant gewesen waren, reagierte die herumstehende, teilweise schon etwas dumpf blickenden Meute zum Teil noch nicht einmal mit einem blasierten Lächeln und Sohnemann, der wie die Katze vor dem Mauseloch mit Spannung und Vorfreude auf diese normalerweise witzigen und coolen Leutchen gewartet hatte, verstand die Welt nicht mehr…
Aber kommen wir zum nächsten Akts unseres kleinen Theaterspiels…
Der Uhrzeiger näherte sich Mitternacht… Während ich mich noch um die von der lauten Musik völlig verängstigten Hunde kümmerte, für die die Landung eines UFOs nicht hätte schlimmer sein können, kam jemand, mit einem sichtlich verstörtem Gesichtsausdruck auf mich zu und berichte mir, dass sich einer der Gäste aufgemacht hätte, die Beete im Garten mit Raketen zu bestücken … Uups! Okaaay … Gedankenfetzen wie ,, erzürnte Nachbarn, verschreckte Pferde, Raketenteile, die das ganze Jahr über noch irgendwo wieder auftauchen würden…“ schossen mir durch den Kopf, falls dieser selbsternannte Pyrospezialist in unserem Garten, dem Hort der Ruhe und des Friedens in stressigen Zeiten, der Rückzugsort unserer Vierbeiner an Tagen wie diesem, seine One-Man-Show abziehen würde. Also erkundigte ich mich vorsichtig bei ihm, was er denn so en Detail vorhätte… ,, Ich mach das schon jaaahrelang und weiß genau, was ich tue, weißte!“ war die sichtlich genervte Antwort und es gab mir den Anschein, dass ER MICH hinsichtlich dieser Frage für wirklich bescheuert hielt!Und zugegeben muß mein Gesichtsausdruck in dem Moment bei soviel Ignoranz auch mehr als perplex gewesen sein …
Schließlich siegte dann doch die etwas direktivere Art meines Göttergatten, um den Freund der lauten Böller, sichtlich beleidigt zwar, aber doch zumindest gehorsam, von seinem Treiben in unserem Garten abzubringen!
Als nächstes wurde leere Weinflaschen gesucht. ,,Waaas? Gibt´s nich! Du hast keine leeren Weinflaschen im Haus?“ – ,,Nein,“ musste ich kleinlaut zugeben, ,,die bring´ich immer gleich weg und wenn keine Feierlichkeiten sind, trinken wir kaum Wein!“ Miteidige, verwunderte Blicke trafen mich. Tatsächlich waren hier vor dem Erscheinen des Zusatztrupps lediglich zwei mickrigen Flaschen getrunken worden! Schließlich löste mein Mann das Problem recht simpel mit wassergefüllten Sprudelflaschen, auch, wenn dies bestimmt für unseren one and only Pyrospezialist eine echte Zumutung bedeutet hätte! Aber das fanden wir Gott seis gedankt nicht mehr heraus, denn dieser grummelte nun vor sich hin, da er die ,,Vertreibung aus dem Paradies“ doch noch nicht so ganz verkraftet hatte.
Indes entbrannte eine mehr oder weniger intelligente Diskussion um die Qualitätsmerkmale eines guten Feuerwerks, welche natürlich kein gutes Haar an dem Teil, dass meine Tochter extra NICHT beim Billig-Discounter erstanden hatte, ließ. Vor allem auch deshalb, weil ich bewußt um einzelne Teile gebeten hatte, weil in den Vorjahren mit jedem Böller, der erfolgreich in die Luft gezischt war, auch die Laune ins unermeßliche mit ,,Ahhs“ und ,,Ohs“ anstieg uns sich auch die Frauen, die das zum Teil vorher noch nie gemacht hatten, fröhlich in der Zündelei versucht hatten!
Nicht so dieses Jahr… Alles was die Damenwelt heuer dazu beitrug, waren maulige Sätze wie: ,,So ein richtiges Feuerwerk wie bei den Franzosen ist das aber nicht, aber so eine Batterie war Euch ja bestimmt zu teuer!“
Zugegeben bin auch ich kein großer Freund des mitternächlichen Feuerwerkens. So beschränkte ich mich auch dieses Jahr darauf, mich um die zwei- und vierbeinigen Angsthasen zu kümmern und die ,,Front“ lediglich mit Nachschub zu versorgen. So öffnete ich bei meinen ,,Außeneinsätze“ auch nur kurz die Tür, um von Zeit zu Zeit nachzufragen, ob alles ,,in Ordnung“ sei …
Bei meinem zweiten oder dritten solchem Akt der Gastfreundschaft an diesem Abend wurde mir dann auch promt mit ,,Ne“ geantwortet ,,Champagner ist alle, bring ma!“ Nein, natürlich war nix Verwerfliches daran, das will ich ja gar nicht behaupten! Für so kleine Dienste sind Gastgeber ja (unter anderem) auch da … also alles gut!
Als ich also schnell eine neue Flasche aus dem Kühlschrank geholt hatte und dem vermeintlich Durstigen in die Hand drücken wollte, befand sich darin allerdings ein nicht nur gut gefülltes, sondern tatsächlich randvoll gefülltes Rotweinglas. Da hatte wohl jemand wirklich große Angst zu verdursten ! ,,Soll ich Dir schnell noch ein Glas für den Schampus bringen?“ fragte ich etwas irritiert nach. Aber sofort kam es im Befehlston eines Feldmarschalls zurück ,,Was will ich mit Schampus, ich trink` jetzt Rotwein!“ Oh weiha! So langsam kam die Länge meines Geduldsfadens gefährlich nah an die Länge seines Gedächtnisses heran!
Aber mein Auftrag war damit noch nicht erledigt. Als nächstes sollte ich Wunderkerzen-Nachschub besorgen… was mich wunderte, denn soweit ich informiert war, waren doch noch etliche davon da gewesen. Aber weiterhin gute Miene zum bösen Spiel machend, kam ich kurze Zeit später mit dem Gewünschten zurück.
Doch unser Pyrofreund war nicht mehr zu sehen. ,,Auch recht!“ dachte ich bei mir und wollte mich schon wieder umdrehen, da hörte ich inmitten der Menschenmenge ein scharfes Geräusch… Gleich darauf entdeckte ich ihn wieder ! Er hatte eine Handvoll Wunderkerzen gleichzeitig illuminiert, aber anstatt sie wenigstens an die Umstehenden zu verteilen, schwenkte er diese geballte Ladung nun wie das Excalibur-Schwert des König Artus an ihnen vorbei, sodass sie erschrocken zurückwichen… Bis auf Sohnemann, der auch in der Menge stand! Aber er war ob dieses Verhaltens so geschockt, dass er wie paralysiert dastand! Mit einem Satz, wie ihn nur der Mutterinstinkt hervorbringen kann, war ich bei ihm, sodass ich ihn gerade im letzten Moment noch aus der Schwert- äh Schwenklinie ziehen konnte … Uff… das war wirklich knapp gewesen…
Ob meines zugegeben etwas humorlosen Blickes, den der begeisterte Wunderkerzenschwenker daraufhin wiederum pfeilscharf traf, beschloss unser Freund des illustren Lebens nun, dass es Zeit für ihn und sein Gefolge wäre, den Rückzug anzutreten. Schließlich hatte man die Nessy´sche Hochburg der Herzlichkeit und des Spießbürgertums erfolgreich, zumindest für diesen Abend zu Fall gebracht! Allerdings ging, oder besser, wankte er, natürlich ohne sich von irgendjemand zu verabschieden auf der Mitte der Straße von dannen… Warum auch auf Wiedersehen sagen?
Ich bin selten sauer. wirklich selten. Aber in diesem Moment war mein PH -Wert so nieder, dass ich vermutlich sogar saure Gürkchen in meiner Säure hätte auflösen können! Auf der anderen Seite bin ich auch gutmütig. Wirklich gutmütig… Und schließlich schoss urplötzlich die Erinnerung an wirklich gute Gespräche in mir hoch und auch lustige und schöne Momente. Wirklich listige und schöne… Denn eigentlich war ER tatsächlich einmal ein guter Freud gewesen, der nach Wochen der Abstinenz in diesem blöden indischen Ashram einfach einmal wieder so richtig einen oder auch zwei sitzen hatte … Wäre es nicht so gewesen, hätte ich vermutlich meine Contenance wie er die Knaller-Tüten einfach fallen lassen… So aber drehte ich mich um und ging ins Haus…
,,Nur Mut, auf jetzt zum Süppchen-Essen“, sagte meine Mutter mit einem breiten Grinsen zu mir, die mir natürlich an der Nasenspitze ansah, was ihr Töchterlein so dachte … denn wir nahmen an, dass der Rest der nicht sitzen wollenden Truppe nun, wie von ihrem Kumpel angekündigt, auch den Ort des Geschehens verlassen würden und sei es nur, um dafür zu sorgen, dass ihm nix passieren würde, wenn er sich nicht entscheiden konnte, auf welche der Straßenmittellinien er nun gehen wollte…und wir, der hungrige Rest, würde dann in Ruhe die noch wartenden kulinarischen Köstlichkeiten genießen können. Es war nämlich auch noch eine kleine Auswahl an Nachtischen angedacht gewesen… So zumindest war der Plan!
Aber es gibt nun mal Welten, in denen herrschen andere Gesetze… Jedenfalls waren Sohnemann und ich, wie auch manch´anderen Gäste, einmal mehr durch die Schule des Lebens gegangen. Aber dennoch wollte er, wie ich mich auch, noch verabschieden. Aber , oh Wunder, die Antwort kam promt: ,,Willst Du uns etwa schon loswerden?“ In dem Moment fiel mir echt die Kinnlade runter! Da war dieser wunderschön gedeckte, Tisch, an den sich von ihnen niemand setzen wollte, die Gespräche hielten sich im Niveau unter der Zimmertemperatur und der Gute-Launepegel hielt sich irgendwo zwischen ,,unterirdisch“ und nicht meßbar … Im Gegenteil… Denn jetzt ging die Diskussion über die Unhöflichkeit meines Sohnemannes erst los … Erklärungen meinerseits wurden kurzerand ignoriert… denn Argumente sind schließlich nx für Freigeister!
Also nix da Gemütlichkeit! Denn die ,,wir wolle uns nicht setzen und auch nix essen“ -Fraktion zog es vor, noch weiter zu bleiben. Allerdings mieden sie nach wie vor den Tisch, wie der Teufel das Weihwasser… Dieser war, bis auf wenige Plätze, immer noch so unberührt wie Jungfrau Maria VOR ihrer Empfängnis.
Mittlerweile war ich allerdings hungrig, hatte wir doch in Erwartung der weiteren Köstlichkeiten um Acht Uhr nur leichte Salatvariationen mit einer zart-knusprigen Filo-Schafskäsetasche und danach ein Pflaumencrumble verspeist, während auf der ,,Einstiegsparty“unserer Nachzügler- Gäste durchschnittlich der Inhalt von ACHT !!! Raclettepfännchen innerhalb 45 Minuten aufgefuttert worden war!
Okay… natürlich erwartet man dann keinen Mammut-Appetit… Allerdings war es bereits 1.30 Uhr und ein paar Löffel schöne, warme Suppe waren das, was man nach zwei Stunden in der Kälte eigentlich gut hätte vertragen können, zumal ich auch die Suppe ohne Einlage und Fett bewußt leicht gehalten hatte, damit niemand aus der Tür würde kugeln müssen!
Und gerade, als ich die Situation so richtig unerträglich fand – klingelte mein Handy- Wecker! Gleich neun Uhr! Ich musste aufstehen, um die letzten Vorbereitungen für heute Abend zu treffen!
Solche Albtraum – Situationen kommen natürlich auch auf echten Partys vor… so musste ich meine Phantasie diesmal wirklich nicht sonderlich bemühen!Habt Ihr schon einmal ähnliches erlebt? Wie habt Ihr reagiert? Gerne könnt Ihr mir Eure Meinung in die Kommentare schreiben!
Alles Liebe und ein glückliches, erfolgreiches 2018, Eure Nessy
Halloween naht und bevor ich Euch jetzt wieder schreibe, woher der Name kommt (vom ,,Tag von Allerheiligen“, gähn, weiß doch jeder) schreibe ich Euch lieber, warum man sich soo gerne gruselt. Also, andere. Ich bin eigentlich ein bekennender Nicht-Grusler, oder wenn, dann bitte ohne Gliedmaßen, fetten Eiter-Narben und Kettensägen. Grusel-Filme finde ich meist nur schrecklich (außer Twilight, aber das liegt an den tollen Bildern und Einstellungen) und mit blutiger Axt & Co kann ich schon gar nicht. Das liegt vielleicht daran, dass ich neun Jahre als Notärztin unterwegs war … Da kann man über Hardcore-Grusel- ,,Witze“ einfach nicht lachen! Aber schon als Kind bin ich aus dem Zimmer gerannt, wenn im Fernsehen ein Skelett zu sehen war. Der echte Tod war für mich allerdings schon früh präsent und da sind solche Sachen wahrscheinlich dann einfach nur schmerzhaft, denn ,,Angst“ ist auch ein Lernprozess.
Ich bin eher die, die im Herbst Lagerfeuer, bunte Blätter, Sonnenblumen, selbstgebundene Lavendelsträuße und geschmorte Kürbisspalten mit Pflaumenmus liebt, und wenn die Männer und Kinder sich gruseln wollen, bitteschön! Ein paar Ratten auf dem Tisch, das obligate Gespenster-, Vogelscheuchen- oder Hexenkostüm und gut erzählte Gruselgeschichten kann dann auch ich verkraften …
Aber woher kommt sie nun, die Lust, sich zu gruseln? Natürlich bedeutet es zuerst einmal eine vermeintliche Gefahr, die unser Körper mit einem Adrenalin-Schub quittiert, besonders, wenn sie plötzlich kommt. die Augen weiten sich, der Puls rast, der Blutdruck steigt. Wir merken manchmal regelrecht, wie uns das Herz ,,bis zum Halse“ schlägt.
Der Sinn von ,,Angst“ ist eigentlich, die Sinne zu schärfen und alle Kraftreserven zu motivieren. Damit aktiviert sie einen Schutz- und Überlebensmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (Fight-or-Flight) einleitet.
Die Reize gelangen ins sogenannte Angstzentrum, Amygdala, ein mandelförmiges Gebilde gleich über dem Stammhirn (Sitz der ,,ureigensten Instinkte“). Diese Amygdala ist für äußere Angstzustände zuständig, Es gibt allerdings noch ein anderes Angstzentrum, wie jüngst im Fachjournal „Nature Neuroscience“ veröffentlicht wurde. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um die ,,Inselrinde“, die eventuell für die endogenen Angst, also die z.B. vor dem Ersticken bei zu hohem CO2 Gehalt der Luft, zuständig ist.
Nun gibt es einen schnellen und einen langsamen Weg, denn wenn wir in einer Gefahrensituation sind, können wir nicht lange überlegen, was am besten zu tun sei!
So setzt der schnelle Weg, die oben beschriebenen Reaktionen in Gang, die den ganzen Körper in Fluchtbereitschaft versetzen. Dieses ,,Programm“ ist quasi ein Angstkonzept, auf das wir uns verlassen können. Bevor wir uns noch der Ursache der Angst richtig bewußt sind, wir also eigentlich nur in der Erwartung einer Gefahr sind,werden hauptsächlich über den Botenstoff Glutamat Alarmsignale in andere Hirnteile wie den Hypothalamus und dann in den Körper gestreut. Das Nebennierenmark stößt große Mengen des aufputschenden Stresshormons Adrenalin aus, der Blutzuckerspiegel steigt, das Herz schlägt schneller und die Handinnenflächen werden feucht.
Der eigentlich nur wenig langsameren „Umweg“ führt zum sensorischen Kortex. Dieser Hirnbereich verschafft ein einordnendes, klareres Bild über die potenzielle Bedrohung – und verstärkt dann die Abwehrreaktion oder entlarvt sie als Fehlalarm.
Der Körper kann zwischen 3 Wegen wählen: Erstarren, Fliehen oder Kämpfen sind die Optionen, die je nach Bedrohung folgen.
Wenn sich die Gefahr aber als eigentlich an sich harmlos ist, strömt das beruhigende Wohlfühlhormon Endorphin durch den Körper. Das löst wiederum das schöne Gruselgefühl aus – egal ob in der Geisterbahn oder bei einer tollen Story am Lagerfeuer…
Auch ich habe mich schon an Gruselgeschichten versucht… Die, bei der ich mich selbst wirklich zu Tode erschrocken habe, mit vielen Bildern des Orginal-Schauplatzes unseres ersten, romantischen alten (Spuk-) Häuschens in Frankreich gibt es in den folgenden Links, übrigens auch mit Bildern von der jungen Nessy…
Wenn Ihr ab und zu auf meinem Blog vorbeischaut, wisst Ihr, dass ich ein Familienmensch bin, dem nichts im Leben wichtiger ist, als dass es mit meinen Lieben ,,rund läuft“… Wie eine Glucke auf dem Hühnerhof gackere ich herum und schaue, dass jeder an den Körnertopf kommt und im Winter der Hühnerstall schön warm und behaglich ist…