Meine persönliche ,,haarige“ Geschichte: Warum Nicht-perfekt auch okay ist!

Als Kind wünschte ich mir sehnlichst lange, blonde Locken. Ein hübsches Mädchen in der Nachbarschaft hatte genau solche. Dazu ein ebenmäßiges Gesicht. EIne zweite Grace Kelly, sozusagen. Ich hatte dünne, rötliche Haare… und Sommersprossen. Der Tenor der Dorfjugend, wenn ich um die Ecke kam: ,,Rote Haare, Sommersprossen sind des Teufels Artgenossen.“ und wenn meine Nachbarin um die Ecke kam – sabberten die Dorf-Jungs heimlich vor sich hin und brachten noch nicht einmal einen frechen Pfiff heraus, so ehrfürchtig waren sie – bei so viel Klasse!  Die Friseuse, die uns die Haare schnitt (heute würde man sagen, ,,Hairstylistin“ aber für uns hieß es damals eben einfach Friseuse),  sagte über mich:,, Entweder sie braucht einen Pony oder gleich kurze Haare bei diesen dünnen Schnittlauchlocken!  Meine Schwester, die dicke, dunkle Haare hatte, durfte sie selbstverständlich lange, ohne Pony tragen … Stunden habe ich heulend im Bad verbracht und mich dann mit meinem Dreirad auf den Weg in die Welt gemacht, um meine Haare wachsen zu lassen, bis mein ganzer Proviant, eine Banane, aufgebraucht war und mich meine Schwester eine paar Minuten später zurückholte.

Aber lassen wir solche blöden, aus der Ferne betrachtet, eigentlich eher komischen Kindheitserinnerungen einfach ganz schnell hinter uns und schauen meine Haare 40 Jahre später an. Immer noch dünn, immer noch rötlich. Im Sommer röter, im Winter dunkler.  Aber: immerhin habe ich noch kein einziges graues Haar. Und noch einen Vorteil haben meine Haare, die mir lange Komplexe verursachten: ich habe zwar ziemlich dünne Einzelhaare, aber dafür viele. Und noch etwas: natürlich trage ich sie lang! Immer noch. Wenn mir danach ist, auch Locken. Mit Schaumfestiger und Papilloten kein Problem! Zwar sind sie ,,so fein wie Engelshaar, haben aber dafür einen Super Glanz“ wie mir unlängst ein Berliner Friseur sagte, der mir für eine Show bei Kretschmer im Tempodrom die Haare machte. ,, So fein wie Engelshaar – merkst Du den feinen Unterschied zu ,,dünne Schnittlauchlocken“? Hätte mir damals viel Heulerei erspart…. Kaputt? Natürlich, In den Spitzen sicherlich, aber das ist längst nicht so tragisch, wie einem in den Salons mit hochgezogenen Augenbrauen immer suggeriert wird: Denn sie sind schön lang, länger muss nicht sein!  Alle drei Monate schneide ich drei Zentimeter Spitzen ab (und nicht zehn, wie ein Friseur, dem man sagt, er solle  drei abschneiden!) und benutze von Zeit zu Zeit eine Keratin-Versiegelung aus dem Internet. Vielleicht nicht soo umweltfreundlich, aber ich möchte dafür einfach keine 100 Euro beim hiesigen Friseur ausgeben, sondern nur 10-20. Das versiegelt mir die Spitzen für ein Weilchen und Spitzen-Öl nach jeder ,,Haar-Ausschweifung “ mit Locken ist ein Muss. Warum ich Dir das erzähle?

Für jedes Haarproblem gibt es eine Lösung!- wenn man für Kompromisse offen ist – das gilt auch für Männer!

Weil man aus allen Haaren etwas machen kann! Mit ein paar winzigen Abstrichen geht auch das, was man  sich schon immer erträumte! Ja, genauso ist es!

Mit dem Körper geht das leider nicht, mit den Haaren schon! Denn es sind doch ,,nur“ Haare. Möchtest Du als Mann keine Glatze? Kein Problem, kannst Du Dich gar nicht mit Deiner Platte anfreunden, schau´ nach Alternativen! Es gibt mittlerweile Zentren, die sich auf solche Männerhaare spezialisiert haben. Entweder wird die Kopfhaut mit allerlei Mittelchen wieder aufgebaut und das Haarwachstum dadurch wieder etwas angeregt, oder/und dann Haare eingewoben oder verpflanzt, oder, als Ultima Ratio, abrasiert und mittlerweile recht realistische Haare, bei denen man natürlicherweise auch die Kopfhaut sieht, aufgeklebt. Solche Methoden sind sicher aufwändig und teuer, aber mit gutem Effekt machbar.

Obwohl ich die Liebe zu den eigenen Haaren durchaus verstehen kann, wie Du bei meiner Geschichte wahrscheinlich gemerkt hast, habe ich, wiederum persönlich gesehen, zu dem Fall des ,,schwindenden Scheitels“ meine eigene Meinung.  So riet ich meiner besseren Hälfte, als es in unserer Ehe ,,soweit war“: Lieber Mann, Haare sind toll, aber keine auch. Weniger Haare haben etwas Männliches  und es  ist ein Zeichen von Testosteron!  Tatsächlich waren die ,,Helden“ meiner Teenie-Träume oft Glatzköpfe, beispielsweise Jean-Luc Picard vom Raumschiff Enterprise. In diesem Fall frei nach Shakespeare (von dem Picard alias Patrick Stewart ein großer Fan ist) ,,Wie´s Euch gefällt.“ Nur eine Sache halte ich für überflüssig: Haarsträhnen, die mit irgendeinem Haar-Bapp diagonal über den Kopf geklebt werden. Obwohl – mein geliebter Opi tat dies, und er war für mich immer der schönste Mann auf der Welt – und er hatte Humor und war klug! Was haben wir gekichert, wenn ein Windstoß kam! Am meisten übrigens er selbst! Schon dafür liebe ich eigentlich ,,gebappte“ Haarsträhnen! Ihr seht, wirklich ALLES ist okay – natürlich nur, solange es niemanden beleidigt oder verletzt – auch nicht sich  selbst!

Mercedes Benz Fashion Week Berlin – Special Teil 5: Meine Langhaar – Frisuren, Make up und Nägel…

Hallo Ihr Lieben,

eb7ff8d3-164f-4a75-9a02-735fc5b8c27b
Frisur Nummer 1: Glatt mit dem Glätteisen, hier für eine Kampagne der ,,Mall of Berlin“ 

,,Mach was mit Deinen Haaren!“, diesen Satz hat mir einer meiner treuesten Leser, der multi-talentierte Arno von Rosen mit auf den Weg nach Berlin zur Fashion Week gegeben.

´Hab ich mir natürlich zu Herzen genommen… „Mercedes Benz Fashion Week Berlin – Special Teil 5: Meine Langhaar – Frisuren, Make up und Nägel…“ weiterlesen