Das Prêt-à-porter-Label MAISONNOÉE Berlin ließ sich für die Präsentation der Herbst-/Winterkollektion NOÉE 2020/21 diesmal etwas ganz besonderes einfallen: Im historischen Ermelerhaus konnte ein ausgewähltes Publikum unter Kristallkronleuchtern und Deckenmalereien eine außergewöhnliche Fashion Installation erleben – eine Geschichte um die moderne, feminine Trägerin von MAISONNOÉE! Soviel sei vorneweg verraten: Ich habe mich tatsächlich mit allen Sinnen darauf eingelassen …
Dieser Artikel wurde von mir ohne vorherigen Auftrag und ohne Gegenleistung verfasst. Ich benenne die Marke als Teil der Information über das Event. Falls es sich trotzdem um Werbung handelt, tituliere ich den Artikel als solche.
Es ist spät am Abend … Ich fahre im Taxi am Ufer der Spree entlang … bunte Lichter spiegeln sich in der Scheibe … Nachtlokale ziehen vorüber … vor mir taucht die prunkvolle Eingangshalle eines alten Casinos auf … Da steht vor der Tür ein junger Mann, das Jackett lässig über der Schulter …für einen kurzen Moment treffen sich unsere Blicke.
So beginnt die Inszenierung der Geschichte des romantischen Abends der Maisonnoée Frau, zu dem Sophie Oemus, die Designerin des hochwertigen Labels Maisonnoée, auch mich in die ganz besonderen Räumlichkeiten des Ermelerhauses eingeladen hatte.
Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass von diesem Haus etwas ganz Besonderes ausgeht, als ich am Eingang von freundlichen Gesichtern begrüßt werde. Wie der Eintritt in eine andere Welt … Von Ferne dringt die Stimme eine Sängerin an mein Ohr, dazu die Akkorde einer Klavierbegleitung. Das weiße Treppenhaus mit dem weichen Teppich ist in weiches, fliederfarbenes Licht getaucht. Die Stufen führen spiralförmig nach oben, aus einer Eck-Nische betrachtet mich, leicht spöttisch, ein Engel aus weißem Mamor – er hat sicher schon viel gesehen, in diesen Wänden.
Und ich, mit einer Mischung aus Schüchternheit und Neugier, bin sicherlich nicht der zigaretten-rauchende Vamp à la Marlene Dietrich, der hier normalerweise die Treppe hinauf schreitet. Zumindest in meiner übermüdeten Fantasie, die der Schlafmangel der letzten Tage so mit sich bringt, fühle ich mich im Moment eher wie Alice im Wunderland …Wie auch immer …
Oben begrüßt mich ein schwarzes Schild: Maisonnoée! Immerhin bin ich richtig und habe mich auf dem Weg durchs Treppenhaus nach oben nicht verlaufen … denke ich mit einer leichten Selbstironie ob meines doch leicht zögerlichen Verhaltens.
Warum aber auch bin ich nur alleine gekommen und habe nicht, wie ich das ab zu gerne mache, einen Fotografen mitgenommen? Eine Frau alleine ist immer so … ja wie eigentlich? Ich muss über mich selbst schmunzeln. Schließlich bin ich eine erwachsene Frau, die auf sich selbst aufpassen kann! Außerdem kenne ich Maisonnoée seit einigen Jahren und weiß natürlich genau, mit wieviel Fantasie und Liebe zum Detail diese hochkarätige Installation von Frau Oemus, der Designerin und ihren engagierten Mitarbeiterteam, vorbereitet wurde und dass dieses Event mit Sicherheit sehr unterhaltsam werden würde! Also … schaue ich doch einfach einmal, was ich so entdecke.
Eine erste Erkundungstour …
Vorwiegend dunkel gekleidete Menschen unterhalten sich leise. Hier ein kurzes Lachen, da ein kleines Kompliment … Smalltalk der gepflegten Art also – in Zimmern mit getäfelten Wänden, Kronleuchtern, Stuckdecken und Malereien ..
Der ersten Raum, den ich betrete, ist von einer samtigen, dunklen Stimme einer Sängerin, die an einem Flügel sitzt, erfüllt. Gegenüber hat man ein großes, illuminiertes Fenster aufgebaut, dass eine nächtlich beleuchtete Stadt zeigt …
Eine wunderschöne Einstimmung … Ich durchwandere den Raum und gelange in eine Art Wintergarten. An der Decke sind wunderschöne Malereien. Während ich nach oben schaue, bemerke ich nicht, dass ein Mann direkt vor mir steht … Charmant fängt er mich auf …

Nach einem kurzen Smalltalk besinne ich mich aber darauf, dass es hier ja auch um die neue Kollektion von Maisonnoée geht. Aber wo ist sie eigentlich?
Ich führe meinen Erkundungsgang fort. Nachdem ich einen Raum voller Koffer durchschritten habe, lande ich – im Schlafzimmer! Auf dem beleuchteten Himmel-Bett … Nein, so schlimm auch nicht, immerhin angezogen … findet gerade eine Art Shooting statt, das ich nicht so richtig einordnen kann. Okay, ich gehe besser einmal weiter, das wird mir sonst doch … etwas…

Der nächste Raum ist gleichzeitig der Größte und trotz allen Erlebnissen der Interessanteste! Entlang der Wände sind Tische aufgestellt, auf denen, mit Scheinwerfern angeleuchtet, junge hübsche Frauen in super-schönen Kreationen sitzen!
Die Models von Maisonnoée in der neuen Kollektion – Noée!
Wunderbar weiche Materialien wie Kaschmir und Seide in warmen Farben umschmeicheln die Mädchen. Die Schnitte sind zum Teil figurbetont, aber doch sehr bequem, wie mir die Mannequins versichern. Ein großflächiges Karomuster in Bordeaux, Steingrau und Petrol auf Pullovern und Strickkleidern ist kommende Saison ein großes Thema und wird bei Maisonnoée gerne mit schwarzem, handschuhweichem Leder kombiniert.
Mir persönlich hat es besonders das rehbraune Kleid mit dem Muster im Saum angetan – der weiche Kragen aus Seide umschmeichelt das Dekolleté, das im gleichen Stoff bezogene Knöpfchen am Ärmel sorgt für einen schönen Armabschluss und die Taille wird locker umspielt …
Roulette
Nachdem ich mich ausführlich mit der wunderschönen Mode beschäftigt habe und meine Bilder im Kasten sind, blicke ich mich genauer im Raum um. Erst jetzt entdecke ich links von mir eine Menschenmenge um einen Tisch – Roulette!
Ein gutaussehender Mann reicht mir etwas Spielgeld – und schon bin ich mittendrin. Ich finde es interessant, wie unlogisch die meisten Menschen ihre Chips einsetzen … während ich mit anfänglich geringer Summe auf die Wahrscheinlichkeit 1/3 setze und so jedesmal meinen Verlust/Gewinn verdreifache. Da kommt dann doch die schwäbische Pragmatikerin zum Vorschein! Tatsächlich geht es ganz einfach! Man darf sich nur nicht dazu hinreißen lassen, bei Neuanfang mehr zu bieten, sondern muss ich gaanz langsam ,,hocharbeiten“ und den Einsatz jedesmal verdreifachen, bis man einmal gewinnt und dann wieder von vorne anfangen! Irgendwie langweilig und wohl auch bei ,,echten Spielern“ verpönnt, doch nicht ganz dumm, vorausgesetzt, man hat genügend Geld zu Verfügung. Dann aber kann man tatsächlich doch relativ gut gewinnen.
Doch die Kollektion lässt mich nicht los … nach kleines innere Duell mit der spätabendlichen Trägheit lasse ich Plastikgeld Plastikgeld sein (das würde ja sowieso nicht eingetauscht!) und mache mich auf die Suche … Habe ich nicht schon alles gesehen?
Tatsächlich – als ich unten ankomme, entdecke ich noch einen Gang, der ins Hintere des Hauses führt. Natürlich bin ich wieder einmal neugierig … und laufe ihn entlang, bis ich rechterhand eine offene Tür erblicke.
Das darf doch nicht … Das kann doch nicht wahr sein! So ein Zufall! Endlich habe ich sie gefunden! Die ,,Maisonnoée-Zentrale, nach der ich die ganze Zeit Ausschau gehalten hatte“! Ich kann mein Glück kaum fassen!
Überall hängen traumhafte Roben, Accessoires aus vorwiegend schwarzem feinen Leder sind auf einem Tisch aufgebaut und einige der Models ruhen sich hier ein wenig von ihren ,,Sitzwachen“ im oberen Stockwerk aus … Damen, die Kleider anprobieren und Herren, die das Ganze mit ein klein wenig Distanz begutachten … Ob ich mir auch einmal ein Teilchen genauer angucken soll? Aber zu, Anprobieren bin ich dann jetzt doch ein wenig zu müde!
So lasse ich den Abend mit Gesprächen über Mode und Gott und die Welt mit den freundlichen Menschen in diesem Raum ausklingen, bevor ich mich zufrieden auf den Heimweg mache … Es war ein wirklich wunderschönes Erlebnis!
Ob diese Art der Produkt-Präsentation sich durchsetzen wird? Schön wäre es. Denn man hat mehr Zeit, sich mit den Kleidungsstücken zu beschäftigen – kann die hochqualitativen Stoffen anfassen, die saubere Verarbeitung bewundern und den Unterschied zu kurzlebiger Billig-Mode erfassen. Denn jedes einzelne Stück dieser Kollektion mit den weichen Stoffen wird jeder Frau, die es besitzt, viele Jahre Freude bereiten, weshalb sich die Investition sicher lohnt – als ein Statement des Behütens und Bewahrens in einer Zeit der Wegwerfgesellschaft und der Schnell-Lebigkeit!
Liebe Nessy, ein tolles Mode-Label und warum sollte dein Mann nicht mit Sarah auf einem Bild sein? Ich würde meiner Frau jedes Bild gönnen, aber ich würde selber lieber Portraits machen, als selber vor der Kamera zu stehen 😉 Deine Overknees sind der Hammer und deine bebilderte Geschichte klingt wie ein faszinierendes Drehbuch für Robert Altman! Danke und beste Grüße zu Dir 🙂