Fashion: Look of the Week / Satire / Philosophisches : Black and White – Licht und Schatten … 2. Teil: Ein ,,besonderer“ Notarzteinsatz

Aus Schwarz wird Weiß

vor kurzem habe ich Euch von dem allmorgendlichen Wahnsinn erzählt – und wie der Kopf, wenn die Anspannung und der Trubel vorbei ist, von Negativ auf Positiv schaltet. Zum Teil 1 geht es übrigens hier, für die, die ihn noch nicht gelesen haben…Heute nun schlage ich etwas ernster Töne an und versuche, Euch ein paar Lösungsstrategien aufzuzeigen, wie man am besten brenzlige Situationen meistern kann…

Der Schalter im Kopf dreht sich – aus Schwarz wird Weiß! Vieles ist Kopfsache, oft getriggert durch körperliche Malaisen, manchmal auch durch äußere Einflüsse. Häufen sich solche  unliebsamen Vorfälle, ist es schnell vorbei mit der positiven Einstellung. Andererseits ist eben auch nicht alles toll! Manchmal kann man alles gut wegstecken, das andere Mal überrollt es einen und man kann sich nur damit retten, dass man der Woge des Unglücks möglichst wenig Widerstand leistet, quasi mit ihr zu schwimmen anfängt, damit sie einen nicht umreißt!

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Schutz vor Negativem durch Abschirmung der eigenen Stimmung gegen Angriffe

Ich gebe es zu, ich bin ein alter Trekki-Fan.  Allerdings interessiert mich nur die philosophisch angehauchte ,,Star Trek – Next Generation“ –  Serie, in der kaum Gewalt gezeigt wird, und es mehr um Zukunftsmodelle und Lebensformen geht, aber das nur nebenbei!

Jedenfalls gibt es eine Folge, in der die Vorstellung der verschiedenen Warp-Blasen, die alle verschiedene Wirklichkeiten bedeuten, aufgebracht wird. In dieser Folge springt Deanna Troi in den verschiedenen Wirklichkeiten hin und her…

So habe ich mir ein inneres Bild abgeleitet.  Jeder Mensch hat also seine persönlichen Wirklichkeits-Hülle, in der er lebt. Dieses ,,Modell“ berücksichtigt zwei Dinge:

Erstens trägt es der Tatsache Rechnung, dass jeder Mensch seine eigene Sicht der Dinge hat und in seiner eigenen Wirklichkeit lebt, die sich durchaus von der des Gegenübers unterscheiden kann. Trotzdem können beide Wahrheiten aus der Sicht des jeweiligen Betrachters richtig sein. Das ist eine Frage der Voraussetzungen beziehungsweise der Sichtweisen. Nachts ist der Tisch grau, tagsüber weiß. Von oben betrachtet ist er weiß, von unten vielleicht schwarz. Betrachtet man einen Würfel genau von vorne, ist er ein Quadrat. Wir wissen nicht, wie tief das Quadrat nach hinten reicht, weil wir es schlich nicht sehen können… Diese Überlegungen machen es leichter, zu akzeptieren, dass andere Menschen andere Meinungen haben können und trotzdem aus ihrer Sicht im Recht sein können…

Die zweite Eigenheit des Modelles liegt in der räumlichen Grenze unserer Blase um uns herum. Normalerweise ist das die ,,Privat Area“. Sie signalisiert unseren persönlichen Bereich, in dem unsere Gefühle und Gedanken offen liegen. Hier lassen wir nur die liebsten Menschen ganz vorsichtig hinein. Den hier sind wir auch verletzlich. Manchmal, wenn wir sehr glücklich sind, öffnen wir die Fenster unserer Schutzhülle und lassen die anderen an unserem Glück teilhaben. Ober, wenn wir Hilfe bedürfen, an unserer Trauer…

Ich habe mir angewöhnt, andere Menschen nur dann zu mir, in meine persönliche ,,Hülle“, die einen normalerweise schützt,  ,,einzuladen“, wenn ich weiß, dass sie einem zumindest nicht negativ gesonnen sind. Solange das nicht klar ist, kann man ,,vor der Tür“  nette Gespräche führen, die aber nicht verletzen oder die Laune in den Keller ziehen können. Es liegt an einem selbst, in ,,Gefahrensituationen“, die die eigene Gefühlswelt schwächen könnte, seine ,,Grenze“  dicht zu machen und auftauchende ,,Bad Vibrations“ einfach nicht zu sich vordringen zu lassen!DSCN0066 (4)In Momenten des Angriffes konzentriere ich mich deshalb auf das Bild meiner Warp- Hülle, in der ich gemütlich sitze, während draußen der  Bär tanzt! Von meiner ,,Zentrale“ aus kann ich nun das Ganze beobachten und im besten Fall in eine Richtung steuern, die mir zusagt. Wenn nicht, so bin ich zumindest gut geschützt…

Wenn Dein Körper auf die Stimmung drückt, lasse Dein Über-Ich mit ihm reden…

Aber wie gehe ich vor, wenn es mein Körper selbst ist, der meine mentale Kraft ,,anzapft“ wie die Aliens in manchen Science Fictions? Auch wenn mir mein Körper, aus welchen Gründen auch immer ,Signale sendet, dass es ihm  nicht so gut geht, versuche ich, mich in die Beobachter-Position zu setzen. Ich lasse meinen Kopf, Freud nennt, was ich meine, das ,,Über-Ich“, die Entscheidungen treffen. Irgendwie ist es so, wie wenn mir jemand beisteht, nur, dass ich es selbst bin... Man könnte es auch Gott nennen,oder das Universum, oder die große Lebenskraft, oder Engel, oder Verstorbene,… egal.DSCN0085 (2)

Die Kraft in mir ist es jedenfalls, die mir weiter hilft, wenn ich mich darauf verlasse. Zuerst  versuche ich, die Situation  zu analysieren und gebe dann meinem Körper Anweisungen: ,,Nessy, jetzt beruhige Dich erst einmal! Setz´Dich hin, lege die Beine hoch. So, schon besser. Lehne dich zurück, schließe die Augen. Es wird gleich besser werden. Bist du verletzt? Ah, nur dein Knöchel! Da holst du dir nachher Diclofenac Gel und Eis und legst dann eine Bandage an. Jetzt entspann´ Dich erst einmal …“

Hilfe in brenzligen Situationen durch die ,,Innere Kraft“

Dieses ,,aus der Situation heraustreten, sie zu analysieren und sich dann selber Anweisungen zu geben“ ist auch in anderen Situationen sehr hilfreich. Ich weiß noch, wie ich zu einem meiner ersten Notarzteinsätze kam. Ein Massenunfall! Alptraum! Mehrere Autos waren ineinander gekracht und ich war die einzige Notärztin. Nun bin ich natürlich auf solche Problematiken trainiert worden. Noch vor kurzem hatte ich eine solche Situation als Prüfung meistern müssen. Ein wenig war es damals sogar spaßig gewesen, weil  geschminkte Schauspielschüler die Rollen der Verletzten übernommen hatten. Aber hier sah ich mich mit der traurigen Realität konfrontiert! Und von meinen Entscheidungen hingen Menschenleben ab! Ich schluckte.

Aber dann schob sich ein Wort, fast wie von selbst, in meinen Kopf! Es hieß: ,,,Triage“. Am Anfang einer solchen Situation muß immer die Sichtung und Einstufung der Verletzten liegen, damit man weiß, welches Ausmaß das Unglück hat, wieviel Hilfe zusätzlich benötigt wird und in welcher Reihenfolge die Verletzten versorgt und abtransportiert werden müssen. Auch das ,,Wohin“ und ,,mit welchem Transportmittel“ muß festgelegt werden, damit Leitstelle, Feuerwehr und Polizei optimal zusammenarbeiten können und so die Patienten bestmöglichst versorgt werden.

Mein Über-Ich arbeitete schnell und vorzüglich. Ich nahm um mich herum nur wahr, was mit meiner Aufgabe unmittelbar zu tun hatte. Alles andere spielte in diesem Moment einfach keine Rolle. Ich erhielt meine Befehle aus meinem Innersten und hielt mich genau an die Anweisungen. Es war, als hätte mir jemand das Denken abgenommen. Mechanisch rannte ich mit einem Helfer von Auto zu Auto und überprüfte den Status der Verletzten. Rief dann bei der Leitstelle an, koordinierte mit der Polizei die Bergung, und kümmerte mich als nächstes um die Schwerstverletzten, während ich Anweisung für die anderen Patienten gab… Ich war wie in Trance und ,,wachte“ erst wieder auf, als ich in der Notaufnahme der Uniklinik stand, wohin ich den am schwersten verletzten Patienten gebracht hatte.

Ich sah ihn vor mir, intubiert und beatmet, mit  einer Thoraxdrainage und mehreren venösen Zugängen versorgt – und mir wurde plötzlich bewußt, dass ich es gewesen war, der ihn so gut versorgt hatte. Auch die Übergabe hatte ich mechanisch und genau abgespult. In diesen Momenten sind  Fakten vordringlich. Emotionen müssen zurückbleiben. Man hilft den Patienten nicht, wenn man heult. Alles hatte ich aus meiner Sicht richtig gemacht. Irgendwie war ich ein wenig erstaunt über mich selbst…DSCN0093 (2)Von diesen Moment wußte ich, dass meine Aufgabe lediglich darin bestand, mein Wissen immer wieder aufzufrischen und zu erweitern und mein Unterbewußtsein mir dann immer helfen würde, weil in mir der ,,Plan und das Wissen“ ja da waren, auf die es zurückgreifen konnte.

Nun, in meinem Leben könnte ich nicht viele Dinge wirklich richtig gut. Aber ich hörte sehr viel Lob von meinen Vorgesetzten über meine Tätigkeit als Notärztin und ich glaube, dass in den vielen Jahren meiner Tätigkeit doch einiges ganz gut gemacht habe. Und das nicht zuletzt deshalb, weil ich mich auf ,,mich“ verlassen konnte…

Allerdings ist es wichtig, dass das Wissen, das man benötigt, da ist. Deshalb empfehle ich Euch, immer so gut zu informieren, wie Ihr könnt. Erste Hilfe Kurse zu absolvieren zum Beispiel. Oder zumindest im Internet nachzulesen, was man in Notfällen tun kann. Auch, wenn unter Unterbewußtsein gut improvisieren und herleiten kann, sind ein paar Fakten doch sehr hilfreich und umso sicherer können auch Entscheidungen getroffen werden!

Schlußwort

So, ich hoffe ich konnte Euch ein paar Ideen liefern, wie man es schaffen kann, das Leben positiver zu empfinden und schwierige Situationen zu meistern.

Viele von uns fühlen sich als Opfer ihres Schicksals beziehungsweise ihres Körpers oder anderer Menschen. Aber es liegt an uns, unsere Situation soweit wie möglich zu verbessern. Die Kunst des Glücks liegt darin, mit den Unbillen des Lebens fertig zu werden und die guten Dinge als solche zu erkennen. Wir können nicht die Welt nur rudimentär verändern, wohl aber unsere Art, mit ihr zu interagieren!DSCN0083 (5)

Aus diesem Grund habe ich heute ein Outfit im Schwarz-Weiß-Look gewählt. Er soll quasi Licht und Schatten symbolisieren, wobei wir die vielen Grautöne, die das Leben nun mal ausmachen, nicht vergessen dürfen…

In diesem Sinne wünsche ich Euch ein wunderschönenes Wochenende,

Eure Nessy

P.S. Das sind die restlichen Bilder meines Schwarz-Weiß Outfits und ein noch paar Outfit-Details, für die, die sich dafür interessieren!

Wie schon geschrieben, sind die Bilder an einem Frühlingsabend in jenem abricot farbenen Licht entstanden, dass die Wärme des Frühlings auf dem Gesicht so wunderschön wiederspiegelt und die Haare aufleuchten lässt … Fotograf: My Wondeman Kleider: Zalando /Esprit, Schuhe: aus einem Sport-Fachgeschäft, eigentlich Yoga-Schuhe, sind superbequem, habe aber eine feste Sohle, Schmuck: Christ, Leder-Tasche ähnlich Chloé Drew Bag

12 Kommentare zu „Fashion: Look of the Week / Satire / Philosophisches : Black and White – Licht und Schatten … 2. Teil: Ein ,,besonderer“ Notarzteinsatz

  1. …und, egal wie schlecht es gerade läuft, ein paar aufmunternde Worte an andere helfen natürlich auch immer, damit die anderen Menschen nicht das Gefühl kriegen, sie wären vergessen worden & schließlich kommt da ja auch meist was zurück. 😀
    Aufmunternde Grüße aus dem Garten 😉

  2. ,,aus der Situation heraustreten, sie zu analysieren und sich dann selber Anweisungen zu geben“
    Manchmal denke ich, in extremen Situationen passiert das wie ferngesteuert: Erst wenn alles vorbei ist, nehme ich wahr, was da gerade quasi automatisiert bei mir abgelaufen ist, gefolgt von der Erschöpfung, die bis dahin überhaupt nicht spürbar war
    Danke für diesen schönen Beitrag, liebe Grüße, Annette

    1. Danke Dir, lieber Arno, Du bist wirklich sehr aufmerksam, obwohl ich zugegeben nicht so ganz genau weiss, was Du meinst. Vielleicht das, dass die Bilder von meinem Göttergatten, bei dem Glücksfall von tollem Licht wie hier, besser werden, als wenn jemand ,,im Vorbeigehen“ ´mal auf die Kamera drückt oder ich mich mit Arm , Stange, Ständer oder Spiegel an Selfies versuche… Wünsch Dir eine tolle, kreative Woche, Nessy

      1. Danke Liebe Nessy, dir ebenfalls eine wunderbare Woche, aber Dein Göttergatte auch im Makromodus fotografiert,was den Bildern allgemein eine schönere Tiefe verleiht 😉 Er wird es wissen 🙂

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