Hallo Ihr Lieben!
Nichts wird in der Mode so kontrovers diskutiert wie die Farbe Rosa!
Die Symbolik dieser Farbe hatte ich zur damaligen Zeit – in den 70igern – schon quasi mit der Muttermilch in mich eingesogen!
Sie galt – und da waren die ,,modernen“ Frauen sich einig – als vermeintliche Versinnbildlichung der Unterdrückung der Frau, als ihre Degradierung zum Sexobjekt, als Symbol ihrer unselbstständigen Schwäche und schließlich auch als Assoziation mit der rosa gekleideten Barbie-Puppe, die in den 70ern all dies zu verkörpern schien...
Während meiner Kindheit bestand daran auch nie ein Zweifel. Die Farbe Rosa war in unserem Kleiderschrank schlichtweg nicht existent und meinen Filzstift in Rosa benutzte ich ausschließlich zum Malen von Gesichtern, wenn mir der in Schweinchen-matt-beige ausgegangen war. Habt Ihr auch noch die ,,Kunstwerke Eurer Jugend“ mit den Filzstift – pinken Gesichtern?
… Bis der Tag kam, ich war neun oder zehn Jahre alt, an dem ich plötzlich, für meine Mutter völlig unerwartet, wie aus heiterem Himmel und ohne Vorankündigung, darauf bestand einen rosa Rock mit passender Bluse – quasi als Revolution gegen die Revolution – zu bekommen. ,,Warum?“ mögt Ihr Euch fragen… Also… das kam so:
Bis zu jenem Tag, an dem sich vieles ändern sollte, war ich eigentlich genau das Gegenteil jener zarten Mädelchen gewesen, die Bravo – lesend und kichernd, zumindest in meinen Augen, nur Quatsch im Kopf hatten. Eine Meinung, die ich vor meiner ,,inneren Revolte“,übrigens relativ kritiklos, wie ich später noch merken sollte, von meinen Eltern übernommen hatte.
Denn ich war schon damals eine Tiernärrin gewesen, die gerne mit den Bauern auf das Feld gefahren war, um Heu für die Pferde zu machen, die mit dem einäugigen Hund der alten Oma Selma Gassi gegangen war und anschließend deren Kriegsgeschichten gelauscht hatte, während sie ihr frisch gebackenes Brot verspeiste.

in den Ferien verbrachte ichregelmäßig einige Tagedamit, die in den Seen der Lehmgrube lebende Frösche samt frischgelegtem Froschlaich in den hiesigen Löschteich zu verfrachten. Dies tat ich stundenlang – tagelang, immer den Bagger im Nacken, der die kleinen Seen in der Grube in Bälde zuschütten würde und unter den spöttischen Augen der Dorfjugend. Wobei die mich auf der anderen Seite auch bewunderte und zwar nicht nur, weil ich des Schulrektors Töchterlein war, sondern auch, weil ich als die Königin der Akrobatik und des Versteckspielens unter den Dorfkindern galt – wobei ersteres durchaus mit zweiterem im Zusammenhang stand. So konnte ich problemlos fast alle Bäume hinaufklettern, dorthin, wo beim Versteckspielen mit Sicherheit niemand mehr suchte…
So lebte ich mehr oder weniger zufrieden und unbeschwert in meiner eigenen Welt dahin bis – ja bis ich eines Tages eines der rosa-affinen ,,Barbie-Mädchen“ aus unserem Dorf beobachtete, wie sie in der Hitze des Sommers über das Gewicht ihres Barbie-rosa Scout Ranzen anfing, gar jammerig zu jammern, als sie zur Bushaltestelle lief. Da sah ich, wie sich von hinten einer der ziemlich frechen Jungs, Rainer, näherte … ,,Bestimmt wird er sie gleich tüchtig aufziehen, weil sie so herumjammert!“ war mein erster Gedanke. Doch – oh Wunder – nichts dergleichen geschah! Im Gegenteil.! ,,Komm´, ich helf´Dir, ist doch echt heiß heute!“ sagte der sonst so freche Kerl und nahm ihr tatsächlich den Schulranzen ganz behutsam ab, trug ihn zur Bushaltestelle und stellte ihn dort ordentlich auf die Bank.
Wow! Ich konnte kaum glauben, was ich da gesehen hatte! War dieser Junge etwa über Nacht zu einem besseren Menschen mutiert? Das mußte ich schleunigst herausfinden! ,,Trägst Du meinen auch? “ fragte ich ihn und bemühte mich, möglichst unschuldig und ,,rosa“ auszusehen. Aber da hörte ich schon wieder seine ,,gewohnte“, freche Stimme, die so gar nichts Freundliches an sich hatte! ,,Spinnst Du?“ Seit wann kann des Rektors Brut ihren Ranzen nicht mehr tragen? Das ist doch schon vererbt, bei dir!“ – Wums! Das hatte gesessen! Trotzig wandte ich mich ab…
Dieses ganze ,,Mädchen sind genauso stark und selbstständig – Gehabe“ war plötzlich gar nicht mehr so cool und ich fühlte mich eher als Außenseiterin denn als emanzipierte Heldin. Die Farbe Rosa stand in diesem Zusammenhang für all jene Atribute, die ich nicht zu haben schien … Weichheit, Schutzbedürftigkeit, Süße und Wärme … Und wenn schon – vielleicht auch ein klitzekleinwenig Schwäche… Aber war das denn soo verkehrt?
Tja, jetzt wisst Ihr, wie es dazu kam, dass ich mir beim nächsten Kleiderkauf tatsächlich auch rosa Klamotten wünschte! Dies allerdings sehr zum Leidwesen meiner sich für sehr emanzipiert haltenden Mutter, die mir bis dahin nie, wirklich nie etwas angezogen hätte, was auch nur im Entferntesten Ähnlichkeit mit der Farbe Rosa gehabt hatte!
Aber natürlich wäre ich nicht Nessy gewesen, hätte ich nicht bald gemerkt, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht und rosa aus mir kein Barbie-Püppchen… So hat mir eben, zumindest, soweit ich mich erinnern kann, nie jemand je den Schulranzen irgendwohin gebracht!
Mittlerweile stehe ich dem Thema ,,Rosa“ wesentlich entspannter gegenüber! Dennoch gefällt mir der Ausdruck ,,zartes Abricot“ irgendwie besser…
Wie geht´s Euch mit dieser kontrovers diskutierten Farbe? Hopp oder Flopp? Über Eure Antwort würde ich mich sehr freuen…
Gehabt Euch wohl mit oder ohne Rosa!
Bis bald,
Big Hugs,
Eure Nessy
Rosé Drinnen und Draussen: Romantisches Ikea-Ankleidezimmer und rosa-weiße Garten-Blüte..
Ein ähnlicher Look zum Nach-Kaufen:
(Werbung)
Ich glaube es ist kein Geheimnis, dass ich rosa liebe :)) Früher nicht, aber jetzt um so mehr.
Du siehst sehr hübsch aus Nessy!
Liebe Grüße Tina
Danke Dir! Du gehörst auch zu den Menschen, die so gut wie alles tragen können und ich finde jedes einzelne Outfit an Dir toll und phantasievoll! Aber natürlich weiß ich, dass hinter Deinen Outfit viel Liebe für´s Detail steckt, um diese tolle Wirkung zu erzielen! Da passt alles zusammen und wenn nicht, ist das gewollt und wirkt sehr raffiniert! Da kann ich mit meinen Outfits natürlich in dieser Beziehung nicht mithalten, weil bei ihnen der Schwerpunkt eher auf ,,chic, stimmig, für viele Gelegenheiten, alltagstauglich, bequem und pflegeleicht und trotzdem irgendwie besonders“ liegt! Aber es wäre auch langweilig, wenn jeder den gleichen Stil hätte! Alles Liebe, Nessy
Also ich war ja als Mädchen ein großer Barbie-Fan. Ich hatte das rosa Traummobil von Barbie, rosa Kleidchen, Rosa-Buisiness-Kostüm usw. Allerdings kann ich mich nicht erinnern, dass sich das besonders stark in meinen eigenen Klamotten niedergeschlagen hätte. -Wahrscheinlich weil meine Mutter die gekauft hat und mich vor allem praktisch anzog. Allerdings erinnere ich mich an ein pinkes Sweatshirt, das ich heiß und innig geliebt habe.
Wenn ich so überlege, habe ich eigentlich meistens in den letzten Jahren irgendetwas in rosa gehabt, meist Winterpullis. Ich mag rosa an mir, aber eher in einer schlichten Kombination mit schwarz oder so, nicht so rüschig-romantisch.
Ich finde erlaubt ist, was gefällt, keine Farbe ist peinlich. (Wenn jede anziehen darf, was sie will, ist das doch auch irgendwie feministisch, oder?)
Deine rosa Tasche ist süß. Und die letzten beiden runden Fotos finde ich wundervoll!
Danke Dir für Deinen tollen Kommentar! Genauso ist es! Dir einen wunderschönen Tag!
🙂 Liebe Nessy,
im Gegensatz zu Deiner Mutter hat meine Mama nie Probleme mit der Farbe gehabt.
Ganz im Gegenteil, Rosa zählt zu ihren Lieblingsfarben und so hatte ich früher auch viele rosafarbene Sachen im Schrank. Heute sind sie eher in kräftigem Pink.
ich finde nicht, dass Rosa/Pink eine Barbie-Farbe ist. Rosa kann man immer tragen. Ich mag die Farbe auch an Männern. In hiesigen Gefilden tragen nur wenige Kerle diese Farbe. Fehlt Ihnen dazu das Selbstbewußtsein?
Liebe Grüße 🙂
Danke für Deinen guten Kommmentar! Ich finde die Farbe auch schön aber, ehrlich gesagt, auch sehr weiblich! Ich habe zwar absolut nichts dagegen, wenn auch die Herren, z.B. mit Grau kombiniert, ein rosa Hemd hervorblitzen lassen, aber einen Look ganz in Rosa hat leicht einen kleinen ,,Beigeschmack“. Aber trotzdem gebe ich Dir recht! Es gibt sicher Männer, die auch das ohne Probleme tragen können! Überhaupt habe ich festgestellt, dass in der Mode ,,fast“ alles geht (solange es gewisse Grenzen des Obszönen oder ,,politisch Inkorrektem“ nicht überschreitet), wenn der Träger/die Trägerin die richtige Einstellung und das nötige Selbstbewußtsein mitbringt! Aber der Grad zwischen ,,hot“ und ,,flopp“ ist natürlich, gerade bei Extremoutfits, schmal… Aber das muß ich Dir ja als Meisterin des guten Geschmackes nicht erzählen! Alles Liebe, Nessy
Rosa ist so gar nicht meine Farbe. Ich mag sie nicht und sie steht mir auch nicht. Die Farbe war nie ein Thema in meiner Kindheit. Meine Mutter hat immer danach geschaut, was uns zu Gesichte steht. Und das war bei mir nicht Rosa. An anderen Mädels kann ich aber gut mit Rosa leben. Du siehst total frisch und jung darin aus!
LG Reni
Liebe Nessy,
schon als junge Frau habe ich oft und gerne Rosa getragen. Auch heute noch ist Rosa noch eine meiner Lieblingsfarben. Ich bevorzuge pastelliges, helles Rosa. Zu grell mag ich es nicht so gern. Ich interpretiere da gar nicht viel hinein. Die Farbe gefällt mir einfach.
Die zarten Rosatöne in deinem Outfit finde ich toll, das würde ich genauso auch tragen.
Liebe Grüße
Birgit
von fortyfiftyhappy.de
Hallo Birgit! Danke Dir! Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass gerade auch zu dunklen Haaren zartes Rosa schön aussieht! Ich denke auch, dass die Zeiten, in denen Frau mit Kleiderfarben um Anerkennung buhlen mußten, vorbei sind… Alles Liebe, Nessy
Liebe Nessy,
zuerst muss ich mich entschuldigen, dass ich mich mit meinen Kommentaren so rar gemacht habe. Ein wenig Stress im Büro, zuviel Freizeitaktivitäten usw. und schon fehlt die Zeit und die Motivation, sich um die lieben Blogrunden zu kümmern. Nichtsdestotrotz verfolge ich Deinen großartigen Blog auch „undercover“.
Zu diesem Beitrag möchte ich aber sehr gerne „meinen Senf“ dazu geben, wie es bei uns so schön heißt.
Dein rosa Outfit ist wunderschön und steht Dir ganz hervorragend. Obwohl Du, wie ich weiß, eine starke und selbstbewusste Frau bist, strahlst Du auch eine Zartheit aus, zu der dieser rosa Look perfekt passt. Du siehst einfach bezaubernd – im besten Sinn – aus!
Natürlich polarisiert die Farbe Rosa und ich kann Frauen verstehen, die Rosa deshalb meiden, um nicht als schwach und weich wahrgenommen zu werden. Du beweist, dass sich mit einem selbstbewussten Auftreten auch diese scheinbar widersprüchlichen Attribute wunderbar vereinbaren lassen.
Es wird Dich wahrscheinlich nicht überraschen, dass ich persönlich rosa sehr liebe. Wie so manche meiner „Kolleginnen“ sehnen wir uns in unserem Streben nach Weiblichkeit danach, auch einmal weich, süß und schutzbedürftig zu sein. Und Rosa vermittelt diese Eigenschaften aufs Beste, wie Du richtig geschrieben hast.
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Feiertag!
Alles Liebe,
Nadine
P.S: In ein paar Tagen werde ich ein Outfit von mir mit einem rosa Rock präsentieren 😉
http://nadinecd.blogspot.co.at
Liebe Nadine! Schön, Dich ´mal wieder zu lesen! Kein Problem, Blog soll ja nur Spaß machen und keine Verpflichtung sein! Ich kann auch nicht mehr alle Blogs verfolgen, weil es mittlerweile einfach zu viele tolle Blogs sind, die mich besuchen, wobei ich deinen natürlich auch sehr mag. Aber nicht, weil mich diese kleine ,,Besonderheit“ irgendwie anziehen würde, sondern weil ich den Menschen dahinter sehr sensibel und freundlich einschätze und ich ihn nicht danach beurteile, was er anzieht! Aber natürlich akzeptiere ich, dass Du das eben gerne magst und finde auch absolut nichts dabei. Eigentlich schade, das es keine Kollektion gibt, die die weibliche Seite bei Männern mehr zeigt, damit sie nicht diesen ,,Kompromiss“ oft unpassender Frauenkleider eingehen müssen! Naja, kommt ja vielleicht noch! Alles Liebe, Nessy
Beautiful your bag and shoes, I really enjoy it
Have a very nice week end
Kisses
Anita
https://femmeetinfos.wordpress.com