Wow! Jetzt sind es nur noch wenige Tage, bis sich mein Töchterlein tatsächlich ,,unter die Haube“ begibt! Klar, bin auch ich ein bißchen aufgeregt, denn gleich fahre ich los zum Ort des Geschehens. Ja, auch ich freue mich – auf ein wahrscheinlich unfassbar schönes Fest mit lauter lieben, tollen, intelligenten Menschen. So viele Programmpunkte gibt es, weil sich so viele Verwandten und Freunde einbringen, jeder hilft mit, damit es ein unvergessener Tag werden wird.
Umso mehr bin ich mir sicher, dass diese Verbindung die richtige ist und mein geliebtes Mädel nicht nur einen tollen Mann, sondern auch eine tolle Familie hinzubekommt und auch die engagierten Freunde, die sie in den letzten Jahren hinzugewonnen hat, werden sie sicher auch, zumindest noch für eine Weile, in der Zunkunft begleiten.
Was ist nötig, um zu Heiraten?
Eine Hochzeit braucht theoretisch nicht viel. Klar, vorher muss man das sogenannte Aufgebot auf dem Standesamt (meist im Rathaus) bestellen, damit die Heirat auch ,,rechtens“ ist.
Hier kurz das Wichtigste:
Wann muss man das Aufgebot bestellen?
Heute heißt es offiziell nicht mehr ,,Aufgebot“ sondern ,,Antrag auf Eheschließung“. Es ist erst 6 Monate vor dem geplanten Termin für die Trauung möglich. Dazu benötigt man einen Termin auf dem Standesamt. Eventuell ist es übrigens vor diesen 6 Monaten möglich, ein bestimmtes Wunschdatum zu reservieren. In manchen Ländern wie der USA (berühmtes Beispiel: Heirat in Las Vegas) sind hingegen auch Spontanhochzeiten möglich.
Man muss die nötigen Unterlagen mitbringen:
- gültiger Personalausweis
- Aufenthaltsgenehmigung (gibt es beim Bürgeramt, darf nicht älter als 6 Monate alt sein)
- Wenn die Trauung in einer Stadt vollzogen werden soll, in der man nicht gemeldet ist, wird zudem eine Geburtsurkunde benötigtht.
- Wenn ein Ehepartner geschieden ist, muss eine Eheurkunde mit Vermerk, dass dieses Ehe geschieden ist, sowie ein Nachweis für eine eventuell bestandene eingetragene Partnerschaft mitgebracht werden.
- Bei gemeinsamen Kinder ist eine Geburtsurkunde der Kinder nötig, in die beide Elternteile eingetragen sind
- Wenn jemand verwitwet ist: Sterbeurkunde des verstorbenen Partners
- Nicht von Geburt an die deutsche Staatsangehörigkeit: Einbürgerungsurkunde im Original
Aber ansonsten sind, am besagten Tag der Hochzeit, die Anforderungen doch relativ gering. Als da wären Braut und Bräutigam natürlich, dann eine oder einer, der/die Trauung vollzieht und falls gewünscht, Trauzeugen. Nötig sind auch sie nicht mehr unedingt.Sollte zu schaffen sein, oder? Nicht Euer Ernst! So läuft das heute definitiv nicht mehr ab!
Ein bisserl mehr darfs dann schon sein! Wobei ,,ein bisserl!“ des Pudels Kern nicht so ganz genau trifft. Denn mit ,,ein wenig Chichi hier, ein paar Gäste mehr da “ ist es bei weitem nicht mehr getan. Schließlich soll so eine Hochzeit ein epochales Ereignis sein – Klaro, welche Eltern wollen nicht das Allersschönste für die kostbare Brut, sprich das allerliebste Töchterlein beziehungsweise der allerbeste Sohnemann, das/den man mit soviel Sorgfalt und Hingabe groß gezogen hat …
Ein paar Häppchen sind ja schnell geschmiert,… Nö, just a joke, weil, ja, also Häppchen schon, aber bitte vom Bäcker (ja, ich nenne ihn immernoch so, wobei dieser Ausdruck wohl in keinem Hochzeitsjournal mehr zu finden sein wird) und auch nur VOR dem richtigen Essen. Wo wir schon dabei sind, natürlich muss es auch was ,,Richtiges“ zum Essen geben. Zugegeben macht schon das Probeessen Spaß und definitiv Lust auf mehr … Aber der Reihe nach.
Bereits die Organisation so eines Events ist ein eigenes Event, für das ich bereits einige Monate vorher für einige Tage an den – mit Hingabe vom Brautpaar bereits lange Zeit vorher ausgewähltem – Ort des geplanten Ereignisses angereist bin. Denn die ,,super-Locatione“ sind rar gesäät und teilweise auf Jahre an den Wochenenden ausgebucht. Wer nicht gerade Mittwochs heiraten möchte, tut deshalb gut daran, etwa zwei Jahren vorher zu planen – wenigstens kann man sich in dieser Zeit dann erst einmal richtig kennenlernen. Vielleicht tatsächlich nicht die schlechteste Art, eine gewisse ,,Probezeit“ vor der Heirat durchzustehen …
Nachdem jedenfalls ,,unser“ Brautpaar gemeinsam alle wichtigen Entscheidungen getroffen hatte, durften nun auch wir, sprich, die Eltern und Großeltern, an den Freuden der Hochzeitsvorbereitungen teilnehmen.
Da das Event nahe meiner alten Heimat stattfinden sollte, trafen sich also Eltern und Schwiegereltern zum Probeessen und zur Besichtigung der Location – ein wunderschönes Schloss mit Schlossgarten, grandiosen Sälen, romantischen Türmen, Schlossgraben und der obligaten Schlossbrücke … und zur Besprechung der wichtigsten Dinge dort im schönen … halt, das verate ich erst, wenn die ganze Sache vorbei ist! Man weiß ja nie …
Aufgabe der Eltern
Die Aufgabe meiner Mutter und mir sollte darin bestehen, meine Tochter bei ihren Vorbereitungen zu unterstützen und ein paar Dinge zu besorgen. Auch sollten die Einzelheiten und Besonderheiten mit der Hochzeitsplanerin besprochen werden, die im Vorfeld natürlich bereits mit dem Brautpaar abgeklärt worden waren. Denn ein großer Fehler, liebe Mütter und Väter ist, sich zu sehr einzumischen! Ihr dürft gerne die Deko basteln, einen Kuchenbäcker vorschlagen oder Euren Senf zum Kleid/Anzug dazugeben. Denkt aber bei allem daran, dass Ihr es Euren Lieben so einfach wie möglich machen wollt und Ihr Euch nicht an Eurer Meinung, sondern an dem Wohl Eurer Kinder orientieren müsst! Eure Tochter möchte ein bestimmtes Brautkleid wie Herzogin Megan und Ihr findet das geschmacklos, weil diese schließlich das Königshaus verlassen hat? Liebe Mütter und Väter, das ist doch wirklich völlig wurscht! Der einizige Einwand, den ihr haben ,,dürft“ wäre, wenn die Größe falsch wäre oder das Kleidchen wirklich extrem unvorteilhaft aussähe! Sorry Ihr Lieben, dieser Ratschlag war überflüssig, weil ich weiß, dass meine Leser/innen natürlich nie so plump wie diese Fernseheltern in diversen Brautsendungen sein würden sondern wesentlich einfühlsamer und liebevoller sind!
Besprechung mit der Hochzeitsplanerin
Deshalb also zurück zu der Besprechung mit der Hochzeitsplanerin (im Fernsehen wird das angliziert und heißt natürlich ,,Wedding-Planer“.. Bei ihr/ihm werden so wichtige Frage diskutiert wie
Wollen wir für die Trauung Freudentüchlein?
Ich schaue die nette Dame, die wirklich unheimlich sympathisch und mütterlich ´rüberkommt, etwas verdutzt an. Töchterlein, die sich natürlich schon in die aktuellen Hochzeits-Trends eingelesen hat, klärt mich diskret auf. Nur für die, die vielleicht auch, wie ich, ein wenig naiv sind, weil die eigene Hochzeit nicht groß gefeiert wurde bzw. schon ein paar Jährchen her sind, hier dieser relativ ,,neue“ (was weiß ich, wann sich das jemand ausgedacht hat!) Hochzeitstrend:
Ein sogenanntes Freudentüchlein ist ein kleines , feines Tüchlein aus Leinen oder Baumwolle (wahlweise auch schnödes Tissue-Papier), das mit den Namen und Datum des Brautpaares bestickt oder bedruckt wird. Vor der Trauung wird es auf den Stühlen oder in einem schicken Behälter, für jedermann zugänglich drapiert oder auch ausgeteilt. Wenn dann die Tränen wie Brünnlein fließen, kann man sich diese stilvoll abtupfen. Super, oder? Kostenpunkt je nach Bestellungsort zwischen 2 und 15 Euro pro Stück (ohne Gewähr!). Ehrlich jetzt? Kann man machen – muss man nicht!
Der neueste Trend – Pantoffeln!
Auch die Pantoffeln (bestickt mit dem … Ihr wisst schon!) für die Damen, die es in ihren High Heels nicht mehr aushalten, braucht man nicht unbedingt.
Accessoire-Körbchen auf den Örtchen
Anders sieht es da schon mit den Accessoire-Körbchen und dem Sträußlein auf einem gewissen Örtlein aus. Das ist nett und kostet nicht viel … Wie wir draufgekommen sind? Naja, beim Hochzeits-Probeessen gab´s tatsächlich solche Körbchen. Allerdings hat mich in diesem Zusammenhang eine Sache doch erstaunt. Während die Damen lächelnd an dem Körbchen vorbeisteuerten und es als ,,nette Idee“ im Gehirn abspeicherten, verweilten die Männer tatsächlich unüblich lange auf ,,dem“ Örtchen und als jemand die Sprache auf besagte Körbchen brachte, gaben sie zu, doch eine kleine Runde durch die Welt der Herren-Kosmetika gedreht zu haben … Tatsächlich war ihre Neugier geweckt!
Die Candy-Bar
Als wir die Frage gestellt bekamen, schien uns die Notwendigkeit einer Candy-Bar zunächst eigentlich auch eher nicht gegeben, aber bei genauerem Nachdenken und Durchforsten gewissen einschlägiger Portale gefiel uns der Gedanke dann doch immer besser … Bis wir überzeugt waren, dass es doch ein grober Faux Pas bedeuten würde, denn trotz Häppchen, Kaffee und Kuchen und später ein 4-Gänge-Abendessen könnte sich schließlich in den Minuten dazwischen doch noch die Gefahr einer Unterzuckerung ergeben …. Also, Ihr habt richtig verstanden, zum Kuchen Buffet dazu … und NATÜRLICH so richtig stilvoll mit Omas Bonbon-Gläser, Etageren, Candy-Zangen mit Herzchen und Schäufelchen und was so alles unbedingt notwendig ist für eine halbwegs passable Hochzeit. Ja. lacht Ihr, Ihr Nicht-Wissenden! Denn wenn Ihr erst einmal selbst in die Lage kommt und Euren Sohn oder Eure Tochter ,,in andere Hände gebt“ werde ich dijenige sein, die Eure Hochzeitsbemühungen schmunzelnd und wissend ansieht und ein leicht arrogantes ,,doch ein wenig übertrieben“ vor mich hinmurmeln … – Oder auch nicht …
Und jetzt habt Spaß bei den Bildern, die für sich sprechen …
Alles Liebe und auch Euch eine wunderschöne Zeit, Eure Nessy






Wurde dann aussortiert …






























Herzlichen Glückwunsch 💚🙂
Danke Dir1 Wünsch Dir eine gute Zeit1
Das wird ganz sicher eine märchenhafte Hochzeit! Ich wünsche Euch allen einen tollen unvergesslichen Tag und Braut sage ich, „Masel tov!“
Genauso wars! Vielen lieben Dank!
Nur mal so nebenbei. Seit 1998 gibt es in Deutschland keine Aufgebots- und Trauzeugenpflicht mehr. Bei Vorlage der notwendigen Papiere kann man sofort heiraten, wenn ein Standesbeamter Zeit hat.
*Beamtinnenklugscheißermodusaus*
Ich wünsche Dir viel Spaß auf der Hochzeit und Deiner Tochter und dem Gatten alles erdenkliche Glück und Gesundheit.
BG Sunny
Liebe Sunny, Danke für deine guten Hinweise! Sorry, dass ich mich erst jetzt melde! Natürlich hattest Du recht und ich habe das korrigiert! Ich finde, dass man ruhig ,,klugscheißen“ kann, wenn man recht hat! Mach ich auch dann und wann, aber nur bei Leutchen, die mir was bedeuten und insofern sehe ich das als Kompliment! 😉 Alles Liebe, Nessy