Hallo Ihr Lieben,
wie Ihr wisst, kombiniere ich häufig den “ Look of the week“ mit ein bißchen Info, die das Ganze interessanter macht.
Heute habe ich für Euch einen „Reiterlook“ ausgesucht Dazu passend werde ich später für die Reit-Interessierten etwas über das Reiten eines kleineren Kreises, der sogenannten „Volte“ erzählen… Klingt einfach, es gilt aber, eine Menge zu beachten…
Fangen wir an mit dem leichten Wildlederhemd, das schnell ausgezogen ist, wenn es zu warm wird. Die Oberfläche ist antikisiert, dadurch changiert es ins Schwarze. Das bunte Knitter-Halstuch in Braun- und Blau-Tönen ist bügelfrei und kann einfach und oft gewaschen werden. So eine Investition lohnt sich, gerade auch, wenn sie zu vielen Sachen passt. Die gut geschnittene, figurbetonten Jeans ist zwar eine „echte“ Reithose, kann aber durchaus auch sonst als „Casual Look“ getragen werden . Der Look wirkt insgesamt lässig und selbstbewußt, durch das weiße T-Shirt mit Ausbrenn-Muster aber trotzdem frisch.
Dazu trage ich sogenannte „Chaps„, das sind Stiefelschäfte zum überziehen. Dadurch hat man einen Schutz an den Beinen, kann also auch einmal die Wege verlassen und durch die Natur streifen! Beim Reiten geben sie Halt, Schutz und unterstützen die Hilfengebung dadurch, dass das Bein relativ gut anliegt. Die Dinger sind aber auch modisch gesehen ganz pfiffig… Diese hier sind übrigens von der Firma Kieffer in Bicolor. Es gibt sie aber in verschiedenen Farben, sogar mit Strass, wer´s edler mag!
An den Füßen trage ich Chelsea-Boots, die in dieser Saison in allen Schuhläden zu finden sind. Achtet ein wenig auf Qualität. Ich habe ein Leder-Fußbett mit Gel-Einlage hineingekauft. Wenn Ihr länger in die Natur wollt, müssen die Füsse schließlich „gut unter“ sein…
Als Schmuck habe ich Armbänder mit kleinen Holzperlen gewählt. Dadurch wird der Naturlook unterstützt und sie rutschen nicht, da die Perlen auf Gummibändern aufgezogen sind. Ein Flechtgütel und ein diskretes Goldkettchen komplettieren die Accessoires.
Das Makeup habe ich in frischen, weichen Abricot-Tönen gehalten. Dadurch wirkt das Gesicht nicht angemalt und sieht aus wie nach einem Waldspaziergang. Meine grau-grünen Augen werden gut kontrastiert und ein Finish mit meinem „Sonnenpuder“ macht das Ganze haltbar und gibt den letzten Kick….
Die Volte
Ich bin durchgeschwitzt und auch bei meiner Stute kräuseln sich die durchnässten Haare am Hals. Gerade haben wir uns warmgeritten. „Abreiten“, heißt das im Fachjargon. Zuerst Schritt, dann auch Trab. Zuerst relativ gerade, dann immer kleiner werdende gebogenen Linien. Zuerst konstant, dann Übergänge zwischen Schritt und Trab und dann kommt das Halten und Anreiten hinzu. Am Ende der Aufwärmphase lasse ich mein Pferd auch seitwärts übertreten … Zuerst als „Schulter vor“, dann „Schulter herein“, wobei sich die Schulter vom Hufschlag weg etwas nach innen bewegt…
Lissy und ich sind hochkonzentriert. Wir sind nun bereit für die Arbeitsphase... Wir beginnen in der Ecke eine Volte, das ist ein Kreis von 6-10 m Durchmesser auf der rechten Hand, d.h. die rechte Schulter zeigt nach innen. Die Ecke stellt schon eine viertel Volte da, Stellung und Biegung stellen sich fast von selbst ein, was es mit erleichtert, die gebogene Bewegung beizubehalten. Wir reiten den Kreis relativ groß, damit ich mein sich erst in der Grundausbildung befindlichen Mädel nicht überfordere. Mein Gewicht ist leicht nach rechts, also nach innen, verlagert. Dabei versuche ich, nicht in der Hüfte abknicken.
Die innere Hand halte ich etwas höher als die äußere, dabei folge sie den natürlichen Bewegungen des Pferdekopfes. Dabei darf der Zügel nicht „springen“, d.h. der Kontakt zum Pferdemaul muß konstant erhalten bleiben… Ganz leicht bewege ich ab und zu den Ringfinger, „spiele“ mit dem Zügel, wenn ich merke, dass der Kontakt abzubrechen droht.
Das Becken muß locker den Bewegungen des Pferdes folgen, ohne dass der Oberkörper eine natürliche Grundspannung verliert… Das „Aussitzen„, d.h. das Sitzenbleiben in der Gangart „Trab“, sieht leicht aus, ist aber von Pferd zu Pferd unterschiedlich schwer und auch dann am angenehmsten, wenn sich das Pferd richtig aufwölbt…
Das äußere Bein liegt eine Handbreit hinter dem Gurt. Je nach Biegung variiere ich es ein wenig. Es liegt nur an, bei Bedarf klopfe ich sanft. Dabei versuche ich, meine Hilfengebung so subtil und reduziert wie möglich einzusetzen, um kein „Dauerklopfer“ zu werden. Mein innerer Schenkel „treibt an den äußeren Zügel“, wobei mein inneres Bein mit dem Fuß am Gurt anliegt und ich versuche, die Signalstärke so zu variieren, dass wir weder zu langsam, noch zu eilig werden, was man unter einem „gleichmäßigen, rhythmischen Tempo“ versteht.
Lissy trabt relativ langsam. Ich merke wie sie mich genauso verstehen möchte, wie ich mich bemühe, ihr die richtigen Signale zu geben. Es ist für sie nicht ganz leicht, sich perfekt auszubalancieren, sich an den Zügel heranzudehnen und sich dabei mit dem Hinterbeinen gut abzustoßen.
In dem Maß, in dem mir die korrekte Hilfestellung gelingt, schafft sie die gleichmäßig runde, „korrekte Volte“. Diese Lektion, die sich eigentlich banal anhört, verlangt vom Pferd Stellung und Biegung, die Hinterhand muß in die Spur der Vorderhufe fußen. Ein Pferd wie Lissy, die erst langsam auftrainiert wird, tut sich mit der perfekten Ausführung schwer, doch ich merke, dass wir mehr und mehr zu einer Einheit werden…
Ihr sehr wie kompliziert ein einfacher Kreis sein kann! Ich wünsche Euch für all Eure Vorhaben ein gutes Gelingen und einen schönen ersten Advent! Eure Nessy

Du siehst wirklich gut aus. Tolle Figur und die Kombination gefällt mir sehr. Und gerade diese Braunfarben. Ich liebe braun und antikes braun erst recht. Sehr hübsch.
Das Pferd auch. Meine eine kleine mag sehr Pferde, leider ein teurer Sport und um die Ecke gibt es nix, wo man schnell mal so Pferde gucken kann. 😅
Danke für Deinen lieben Kommentar. Oft ist das Reiten auf dem Land nicht ganz so teuer wie auf den großen Reitanlagen… Aber es stimmt schon, leider ein teurer Sport, seufz…
Das Outfit ist sehr schön herbstlich und steht dir richtig gut.
Danke für den Einblick beim Reiten. Ich kenne mich überhaupt nicht aus, aber das tut beim Lesen nichts zur Sache. Interessant ist es dennoch.
Jetzt muss ich los….den Adventskranz herrichten 😉
Hallo Liebes, Vielen Dank für Deinen schönen Kommentar! Ich bin gespannt auf Deinen Adventskranz – lässt Du uns teilhaben? Eine wunderschöne Woche, Nessy
Liebe Nessy,
Dein tolles Reiteroutfit steht Dir ganz ausgezeichnet. Ich bin überzeugt, dass so chic nur ganz wenige Reiterinnen galoppieren 😉 Pearla-Nixa hat völlig recht, dass dabei Deine tolle Figur so schön zur Geltung kommt. Besonders schön finde ich die Braun-Kombination des Wildlederhemdes mit dem Halstuch und den Chelseas.
Sehr interessant auch die Erklärungen zur Volte. Als Nichtreiterin eröffnet sich hier eine neue Welt für mich.
Alles Liebe,
Nadine
http://nadinecd.blogspot.co.at
Coole Dottoressa 🙂