Fashion / Philosophy : Late Summer Look / Late Summer life

 

Hallo Ihr Lieben!

s1270030-4_li.jpgMan merkt es deutlich… die Tage werde schon wieder kürzer und die Sonne hat bereits deutlich an Strahlkraft verloren… Für mich ist diese Zeit im Jahr immer auch ein wenig mit Wehmut verbunden… den wenn ich mir mein Leben anschaue, befinde ich mich (wenn ich Glück habe) genau da… das Zenit überschritten – die Früchte des Lebens, die ich gesät habe, kann ich jetzt zum Teil ernten…  Der Spätsommer ist schließlich eine Jahreszeit mit einer unglaublichen Strahlkraft und Fülle!

Zum Teil hoffe ich natürlich auch noch auf eine klasse Spätlese und … wenn ich ganz viel Glück habe, gibt´s auch noch einen Eiswein. Aber der ist ja leider selten. Und dann bedarf es immer jemanden, der bereit ist, die einmal überfrorenen Früchte, die nicht immer so ganz schön anzusehen sind, zu ernten.

Der Ort des Alters kann auch schön sein

Vielleicht wisst Ihr es ja mittlerweile, aber meist bin ich einmal pro Woche im Altenheim zugange. Zugegeben,  meine Schwiegermutter weilt dort. Aber ich müsste nicht dort sein. Niemand hat es mich je geheißen, denn ihre Kinder besuchen sie, wann immer es geht. Obwohl sie nicht immer einfach ist, wird sie noch immer geliebt. Und auch, wenn es nicht zum Klischee passt, aber sie wird wirklich umsorgt. Liebevoll kümmern sich Beschäftigungstherapeutin, Krankengymnast und nicht zuletzt Schwestern und Pfleger rührend um sie. Für die Woche gibt es ein anwechslungsreiches Programm, im Sommer geht man auch einmal in die Stadt, Eis essen. Der Innenhof ist mit Segeln vor der Sonne geschützt, es gibt eine Hühnervoiliere, Spalierobst, wunderschöne Blumenbeete und Dekorationen, die zum Teil gebastelt sind, zum Teil aber auch nach dem Geschmack der Einwohner ausgewählt wurden. Friseur und Fußpflege sowie verschiedene Ärzte (auch ich) kommen ins Haus, um sich um die Anwohner zu kümmern. Das Essen können die Einwohner zwischen zwei oder mehr Alternativen wählen und zwischendrin gibt´s auf Nachfrage immer etwas für den kleinen Hunger. Der Wintergarten ist ein gemütlicher, heller Raum mit hellen Korbmöbeln und immer sind Blümchen auf den Tischen. Es gibt auch ,,Wohnzimmer“ für die Einwohner und die Besucher, die aussehen, als wäre man bei älteren Herrschaften zuhause…

… Die Früchte des Lebens

Ich weiß, dass das nicht der Ort ist, der hoch im Kurs steht, denn die meisten meiden ihn wie der Teufel das Weihwasser. Ich habe früher im Altenheim gejobbt und auch jetzt hat er nicht den Schrecken, den viele damit verbinden. Er gehört zum Leben!

Man sieht quasi, was die Früchte des Lebens für verschiedene Menschen bedeutet. Da sind die, die immer ein fröhliches Wort auf den Lippen haben, die Kontakt suchen, immer gerne erzählen, andere, die nur vor sich hinstarren. Wieder andere sind nur am meckern und dann gibt es noch die stillen, duldsamen, die immer noch Angst haben, dass sie etwas falsch machen könnten…

Dann denke ich darüber nach, ob ich einmal in ein Altenheim kommen werde (was für mich nicht das Schlimmste bedeuten würde, wäre es das Altenheim, in dem meine Schwiegermutter ist) und wenn, zu welcher Menschengruppe ich wohl gehören werde, wenn im Alter sich die Dinge zuspitzen, die Charaktereigenschaften sich verstärken, der nicht mehr ganz frische Geist den ,,wahren Charakter“ zutage treten lässt… Ich werde sicher anspruchsvoll, etwas nervig sein, keine Frage. Aber auch freundlich, hilfsbereit, das hoffe ich.  Ein blödes Thema, ich weiß… Aber gehört nicht gerade das auch zum Leben? Ein bißchen Demut, denke ich und gerade auch einmal ein realistischer Blick, was Leben eigentlich bedeutet, läßt und viele Dinge doch gleich in einem ganz anderen Licht erscheinen … Im Positiven wie im Negativen…

Mein Look heute

 

Ist deshalb ein heller, freundlicher mit einem schönen chinesischem Muster auf dem Kimono, der positiv und leicht ist – So wie ich mir das Leben wünsche… Ich bin barfuß und spüre den Boden unter mir, die plissierten Culottes sind mega-bequem und das leicht knittrige Baumwoll-Blüschen mit den zarten, überzogenen Knöpfen hat einen wirklich weichen Stoff, weil er nicht tausendmal durch irgendwelchen Appreturen gezogen wurde…es wird vorne geknotet und hat Trompetenärmelchen…

Also, genießt den Spätsommer in vollen Zügen aber vergeßt nicht, auch einmal nach rechts und links, hinten und vorne  schauen… Dann erscheinen plötzlich viele Dinge in einem ganz anderen Licht … und wir spüren demütig, was im Leben eigentlich wichtig ist…

In diesem Sinne,

Alles Liebe,

Eure Nessy

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20 Kommentare zu „Fashion / Philosophy : Late Summer Look / Late Summer life

  1. Liebe Nessy, tolles Outfit, ideal für den Spätsommer. Der Kimono sieht sehr hübsch aus.

    Ich finde es toll dass Du das Altenheim medizinisch mitversorgst. Als Gyäkologin? Oder Internistin? Schön dass Deine Schwiegermutter so schön versorgt ist. Wir betreuen auch 3 Altenheime, also meine Ärzte 🙂 und ich weiss das ist nicht immer leicht.
    Liebe Grüße Tina

    1. Liebe Tina, danke für Dein Lob! Ich betreue nur noch von Zeit zu Zeit Bekannte, alte Patienten und Angehörige unentgeltlich in beiden Disziplinen.Alles Liebe, Nessy

  2. Ja, solche Gedanken mache ich mir natürlich auch. Aber im Moment genieße ich das Hier und Jetzt mehr als je zuvor, denn das Rentenalter ist (für mich) einfach herrlich. Und ich fühle mich gesegnet, dass ich das so erleben darf, denn das ist ja nicht selbstverständlich.
    LG Reni

    1. Liebe Reni! Das Altenheim ist ja auch nicht selbstverständlich! Nur glaube ich, dass es etwas ist, dass den Leuten gar nicht so bewußt ist, sondern erst dann, wenn sie vielleicht selbst dort hingehen. Sei es, weil sie sich nicht mehr selbst versorgen können oder aber einfach einsam sind… Aber die Realität ist natürlich schon meist ersteres…Dass Du damit absolut nichts zu tun hast, glaube ich Dir gerne! Das Älterwerden und ,,Zeit haben“ ist für viele, natürlich auch eine große Chance… Deshalb wünsche ich Dir von Herzen, dass Du noch in 30 Jahren den ,,jungen Bloggermädels“ zeigst, wie man sich ordentlich, mit Herz und Charme kleidet! Alles Liebe, Nessy

      1. Liebe Nessy,
        dass ich damit nichts zu tun habe, ist nicht ganz richtig. Ich habe -ahnlich wie du – jahrelang meinen Vater im Seniorenheim und später im Pflegeheim betreut und mich ansonsten auch um die alten Herrschaften gekümmert. Ich habe z.B. einen Englischkurs gegeben, der ihnen großen Spaß gemacht hat. Oder ich bin mit ihnen in den Garten gegangen und wir haben erzählt. Außerdem bin ich so manches Mal den Pflegekräften zur Hand gegangen, wenn Not am Mann/Frau war. Für uns persönlich haben wir auch einen Plan, wie es mal sein soll, wenn wir nicht mehr in unserem Haus bleiben können. Aber bis es so weit ist, genießen wir halt jeden Tag so gut es geht.
        Liebe Grüße
        Reni

      2. Das finde ich klasse von Dir, dass Du Dich um ältere Herrschaften gekümmert hast und so habe ich Deinen Charakter auch eingeschätzt … Ich hab´mich ein wenig unklar ausgedrückt, das stimmt wohl und nicht gewusst, dass DU schon öfters dort herumspaziert bist, als Angehörigen und Freundin… Also nocheinmal. … Du bist natürlich noch weit davon entfernt, als Bewohnerin einzuchecken…! Also dann hätten wir das geklärt! Alles Liebe, Nessy

    1. Danke Dir … Es sind immer eine Menge Leute, die keine Bewohner sind, dort. Immerhin gibt´s Kaffee und Kuchen für die Besucher umsonst! 😉 Alles Liebe, Nessy

    1. Liebe Sabine, Du wirst nie schrullig! Ich habe Dich als bewundernswerten, hilfsbereiten Mensch, der versucht, aus allem das Beste zu machen, erleben dürfen… Und ich kenne ja nur einen kleinen Teil von Dir! Wahrscheinlich wirst Du in 30 Jahren im Ringelpulli allenfalls als freiwillige Helferin im Altenheim den Küchenhilfen zeigen, wie man richtig Kartoffeln schält oder den Anwohnern Geschichten vorlesen, wenn Du nicht gerade auf Weltreise bist … Alles Liebe, Nessy

  3. Klasse, dieser leicht asiatisch angehauchte Ethnostil passt hervorragend zu Deiner filigranen Figur.
    Und ja. Ich komme mir auch vor, als wäre ich im Spätsommer angekommen. Was gut ist. Denn das ist die Jahreszeit, die ich am meisten Liebe. Da kann man ihn schon ahnen, den Herbst. Wenn man Glück hat, hält er noch durch der Spätsommer. Und gibt einen strahlenden Altweibersommer.
    Und ich bin sicher, mein Herbst wird ein Altweibersommer. LG Sunny

  4. Liebe Nessy,
    wie schön du das Altenheim beschreibst. Da kann man sich wirklich vorstellen, sein Alter zu verbringen. Mein Vater war vor seinem Tod für ein paar Monate in einem Altenheim. Es war zwar nicht so schön dort, aber das Pflegepersonal war auch Spitze. Hut ab vor allen Pflegern und Pflegerinnen, die engagiert und liebevoll einen wundervollen Job leisten. Für unsere Alten, und dadurch auch für unsere ganze Gesellschaft.

    Dein Kimono ist super! Wo bekommt man denn so ein tolles Stück? Dein Outfit gefällt mir sehr gut, ideal für einen warmen Spätsommertag.

    Herzliche Grüße
    Birgit
    von fortyfiftyhappy.de

  5. Älter werden ist nix für Feiglinge…. aber wir werden uns dann mit Gehilfen zur Fashion Week treffen. Das wird bestimmt lustig. LG Petra

    1. .Abgemacht! Und wir werden zusammen alles tun, wozu wir Lust haben und überall dahin gehen, wo wir hin wollen! Mit Schirm, Charme und. … Überzeugungskraft! 😉 Hihi! Alles Liebe, Nessy

      1. So machen wir das liebe Nessy und ich freue mich darauf. ;-))
        LG Petra

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