In letzter Zeit taucht dieser Ausdruck immer mehr auf. Meist mit einem diskret negativen Beigeschmack, ich habe aber auch schon „Hipster-Mode“ gefunden ala „kleide dich wie ein Hipster…“.

Unser allseits geliebtes Wikepedia schreibt dazu folgendes: „Gegenwärtig wird der Ausdruck in den Medien eher negativ und mit spöttischem Unterton gebraucht, indem er ein eher unpolitisches, oberflächliches soziales Milieu umschreibt, welches offensiv versucht, ein intelligentes, aufgeklärtes und zugleich modebewusstes Anderssein vom Mainstream zu kultivieren und in den Vordergrund zu stellen. Da Hipster jedoch selbst eine Subkultur, d. h. eine größere Ansammlung gleichgerichteter Menschen bilden, geht deren angestrebte Individualität durch die weite Verbreitung dieser Gleichartigkeit wieder verloren….“
Wenn man jetzt schaut, was für Modebilder erscheinen, wenn man „Hipster“ eingibt, oder Definitionen durchliest, erkennt man einen bunten Mix und das, was eigentlich sehr viele Menschen tragen. Irgendwelche Schals locker um den Hals geschoppt, Sneakers, enge Hosen, gerne auch Tatoos oder Piercings, Handys und Notebooks. Als „Besonderheit“ werden gerne Karohemden und übergroße Brillen genannt. OK, letzteres sehe ich in der Saarbrücker Fußgängerzone nicht so oft, aber der Rest? Völlig normal!
Wenn also jemand spöttisch als „Hipster“ bezeichnet wird, verstehe ich nicht ganz, wieso. „Hipster“ ist ein Kunstwort – niemand bezeichnet sich selbst offensichtlich so – oder doch? Ich persönlich kenne keinen… Sind die oben genannten Sachen negativ? Nein, jedem so, wie er sich wohlfühlt, wenn er die anderen damit nicht stört, ist meine Devise.

Wenn man über das Äußere nicht weiterkommt, ist es vielleicht die innere Einstellung , die als negativ zu bewerten ist? Die soll unpolitisch sein, sich von der Masse abheben wollen, dabei aber nix besonderes sein – sind wir nicht fast alle ein bißchen Hipster. „Schluck“!!! Ich hab´s erkannt! ICH wäre auch gerne was besonderes, bin aber eigentlich nichts anderes als ein Durchschnittsmensch – nix besseres oder schlechteres als zum Beispiel meine Freunde…. Politisch? -Nicht wirklich! Also innerlich gesehen BIN ICH EIN HIPSTER. Zumindest nach den gefundenen Definitionen. Und meine Freunde? Auch!
Zurück zum „Hipster-Äußeren Check“: Karohemden? Gott sei Dank – normalerweise eher selten! Trage ich übergroße Brillen? – Sind meine Brillen übergroß? Vielleicht die eine Sonnenbrille? Oje, das eine Foto noch, dann sofort weg damit. Also… äußerlich bin ich als solcher definitiv NICHT eindeutig zu erkennen – Glück gehabt….
Verzweifelt habe ich noch einmal das Netz und meine Zeitschriften durchforstet. Also, man kann sich HIPSTER-Männerunterwäsche kaufen. Das sind quasi eng anliegende Shorts-Unterhosen. Die heißen jetzt so. Für Männer die nur „untenrum“ HIPSTER sein wollen, oder die ein perfekter HIPSTER bis hin zur Unterhose sein wollen…
Was ich noch gefunden habe? Etwas Phänomenales, nämlich eine Definition, die dazu beiträgt, mich vollends zu verwirren und mich endgültig zur Aufgabe der Definition von „Hipster“ bringt : „Normcore ist das neue Hipster“ – Alles klar? Super, darüber habe ich auch schon geschrieben – wer Lust hat, liest dort weiter!
P.S: Ihr findet den Normcore-Artikel übrigens in der „Mode und Make up“ – Sparte bei „Kategorien“ oben in der Starter-Leiste.
