Hallo Meine Liebe und Mein Lieber!


Schön, dass Du mich weiter bei meinem Urlaub hier auf Mallorca begleitest… Mitllerweile hab´ ich mich schon ganz gut eingewöhnt. Die Sonne bewirkt ja oft, dass die Gedanken etwas träge werden… Geht es Dir auch so? Aber eine Geschichte muss ich Dir doch erzählen…

Also gestern früh´ ist mir wirklich etwas Komisches passiert, als wir zum Frühstück gingen. Das ist übrigens echt lecker hier und obwohl ich eigentlich noch gar keinen Hunger hatte, habe ich mich auf die ganzen schönen Sachen gefreut, die es zum Entdecken galt. Also, am Schönsten ist so ein Frühstück natürlich auf der Terrasse…

Wir standen also vor dem Restaurant und ich schaute nach rechts. Direkt ganz vorne, nur durch 2 Blumenkübel von uns getrennt, war tatsächlich gerade ein Tisch freigeworden. Nun, diese Blumenkübel stellen nun ja für mich kein wirkliches Problem dar. Wer es schafft, mit einem eleganten Satz auf sein Pferd zu springen, der hat mit so einem 40 Zentimeter Kübelchen ja wohl kein Problem. Also … drückte ich mich gekonnt zwischendurch. Auch das muss man schließlich können… Nach Springen war mir heute früh dann doch nicht zumute! Als ich mich gerade betont lässig an den freien Tisch setzten wollte, kam von vorne ein Mann mit seiner Brut angestürmt um heischte mich an: „Das würde ich besser nicht tun.“ Erstaunt sah ich ihn an. Wie war der denn drauf? War vielleicht etwas in den Pilzen am Vorabend gewesen? Nun, solche Leute darf man jedenfalls nicht provozieren. Mitleidig, wie es meine Art ist, erwiderte ich lächelnd: „Nein, ganz sicher nicht.“ Dann ging ich einfach 2 Tische weiter. Da war nämlich auch einer freigeworden…
Später, als ich vom Buffet zurück kam und er mit seine ganze Familie am Tisch saß, konnte ich es mir nicht verkneifen, noch ein wenig nachzuschieben: “ Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie eine wunderschönen, entspannten Tag!“ Da sah er mir in die Augen , strahlte mich an und – ich traute meinen Ohren nicht – erwiderte locker und freundlich: „Ich Ihnen auch und es tut mir leid, dass ich Sie vorher so angefahren habe, das hätte wirklich nicht sein müssen!“ – Aber ich wäre nicht Nessy, wenn ich mich nicht halbwegs schnell auf unerwartete Gesprächssituationen einstellen könnte! DAS hatten mich meine Patienten schließlich jahrelang gelehrt! Also antwortete ich lachend und ohne Häme:“ Nein, aber mein kleiner Trick war auch nicht eben die feine englische Art… Aber jetzt sitzen wir ja alle an schönen Tischen!“
Dann kehrte ich zu unserem Tisch zurück. Ich war froh, dass der Friede wieder hergestellt war und jeder fröhlich seinen Tag beginnen konnte! Da hatte er ja doch ganz anständig reagiert, der engagierte Familienvater! Er war vielleicht einfach nur mit dem falschen Fuß aufgestanden…
Aber die Story war noch nicht ganz vorbei. Abends saßen wir nämlich noch einmal in der Nähe besagten Tisches. Er war gerade einmal wieder frei geworden. Da sprang ! doch tatsächlich eine Dame, auch noch im roten engen Kleid ! über den Kübel, um sich dann stolz an den Tisch zu setzen. Ich sah Ihr mit einer Mischung aus Verachtung und Bewunderung bei Ihrem Treiben zu. Leute gibt´s ! DAS glaubt man nicht! Die sind ja so etwas von dreist! Wobei ich ja dann schließlich den Tisch lächelnd anderen überlassen habe! Wäre aber niemand dagewesen… Jedenfalls nehme ich seitdem keine solche Abkürzungen mehr, sondern laufe brav außen herum. Man macht sich sonst irgenwie nicht gerade Freunde… Die Frau im roten Kleid schaute auch gerade wie ein Huhn, dass man beim Körner stehlen erwischt hatte, zu mir herüber. Ich lächelte mit einem erzieherischem Zwinkern zurück …
Jedenfalls schmeckte mir das Frühstück trotz des kleinen Vorfalles ausgezeichnet. Frisches Obst, Gemüse, Eier, knusprige Brötchen, Churros, das sind die lustigen kleine in Fett gebackene süße Kringel (im Bild links), Ensaïmada, das ist puderzuckerbestäubtes Schnecken – Schmalzgebäck (im Bild unten rechts) und leckerer Käse wie sahniger Frischkäse und Manchego (im weiter unterem Bild der Käse mit dem schwarzem Rand) aus Schafsmilch, dekoriert mit Nüssen und Datteln sowie Dulce de Membrillo (hartes Quittengelee mit Honig, im weiter oberen Bild) bereiteten mich gut auf den Tag vor.
Mein Mann freute sich mehr über Deftiges,wie die scharfe Chorizowurst. Mein Sohnemann dagegen dekorierte seinen Teller ähnlich wie ich mit viel Obst und Eiern in verschiedenen Zubereitungsformen und diversem Kleingebäck…
Okay, für manche Kleingeister mochte das jetzt vielleicht nicht spektakulär genug sein, aber die riesen Auswahl an frischen, qualitativ hochwertigen Zutaten und regionale Spezialitäten, liebevoll dargeboten fand ich persönlich mehr als ausreichend!
Es gibt ja im Netz immer Nörgler, die sogar bei diesen paradisischen Zuständen, die in den Hotels heutzutage herrschen, immer noch einen Grund zur manchmal schon lächerlich anmutender Kritik finden, die ich hier ungern wiederholen möchte. Denen empfehle ich einmal ein Praktikum in solch´einem Hotel zu machen, damit sie sehen, wieviel Kosten und Mühen hinter so einem Buffet stecken…
Danach war ich etwas müde, die letzte Nacht war nicht alszu lang gewesen. Lag unser Zimmer doch ganz in der Nähe von der Unterkunft einer Familie mit einem zahnendem Kleinkind, welches vergangene Nacht doch arge Probleme gehabt zu haben schien und uns von seinen sehr kräftigen Lungen überzeugen konnte…
Trotzdem ging ich am späten Vormittag zur gebuchten Massage… Flinke Hände fanden sofort die verspannten Areale meiner Muskeln. Leicht und schnell wurde mein doch insgesamt etwas geschundener Bewegungsapparat bearbeitet und ein wohliges Entspannungsgefühl setzte ein… Da war´s leider auch schon wieder vorbei. Noch einmal kurz Relaxen am Pool, dann gings´auch schon mit dem Mittagessen weiter. Nein, hungrig war ich wirklich nicht, aber wir wollten dem Wunsch unseres Sohnes nachkommen und ins Aqualand fahren…
Wer es toll findet, mit hunderten anderen Badehungrigen im Wellenbad dicht an dicht zu stehen, sodaß nicht einmal richtige Schwimmbewegungen möglich sind, wobei das Meer mit echten Wellen gerade einmal 5 km entfernt liegt, oder 20 Minuten Anstehen für 20 Sekunden Rutsche in Kauf nehmen möchte, der kann gerne auch dorthin fahren! Immerhin sieht man eine reiche Auswahl an zweifelhaften Tatoos und Pickeln… Mir fiel schlagartig diese Sendung ein, die schlechte Tatoos angeblich übermalen kann. Falls diese einmal keine Kandidaten mehr hätte, würde sie dort mit Sicherheit fündig werden…
Aber natürlich darf ich nicht ungerecht sein, dann wäre ich ja nicht DIE Nessy, DIE mir GEFÄLLT! Auch wenn ich meist nicht so der Adrenalin-Junkie bin, hatte ich zugegeben durchaus meinen Spaß! Immerhin bin ich mit meinem Sohn 2 (!) Rutschen gerutscht, habe in den Wellen viel gelacht und mich an meinem Riesen-Eis gefreut, für das ich auch nur 10 Minuten anstehen mußte!
Obwohl es schon relativ spät war, als wir zurückkamen, hatte ich das starke Verlangen, noch einmal kurz ins Meer zu hüpfen. Aber, als wär´s beleidigt, kräuselte sich die Öberfläche in verärgerten Wellen- Falten – wie konnten wir auch in so ein blödes Aqua-Land fahren, wo wir das prächtigste Meer direkt vor uns hatten? Nein, unser Meer zeigte uns schon, was es davon hielt! Die vordersten 10 Meter waren mit einem braunen Algen-Matsch durchzogen, in dem sich fröhlich Fischlein tummelten. So sehr mir die Schwärme kleiner Fische auch gefielen, zeugen sie doch von einem intakten Öko-System, so wenig mochte ich die lebendige Fisch-Algen-Masse direkt an meinen Beinen…
Aber der Held meiner Träume und meines Alltags trug mich Adonis – gleich ganz romantisch über die Wellen… und ließ mich etwas weiter draußen sanft ins Meer äh – plumpsen… Aber das Wasser war angenehm warm und ich genoss das Gefühl, darin umher zu dümpeln. Auch wenn hier draußen auch ab und an etwas größere Fische meinen Weg kreuzten, die wenig Rücksicht auf mich nahmen, als wollten sie mir zeigen, dass zu dieser Zeit Touris nichts mehr im Meer zu suchen hätten…
Als mich mein Mann per Huckepack wieder ans Ufer befördert hatte, ging auch schon die Sonne unter. Aber als wir am Pool vorbeikamen, sollte noch ein letztes kleines Highlight diesen Tag krönen…
Seht selbst: Diese unschlagbaren, immer wieder gern gesehenen WASSERBÄLLE, in denen man laufen kann, wenn man das denn kann… Während ich nicht mehr als etwa 10 Schritte zustande brachte, war mein Sohn mir doch ehrlich überlegen. Man kann postulieren, dass das mit der Größe zusammenhängt, muß man aber nicht. Vielleicht war er auch ganz einfach BESSER!



Als wir auch diese Peinlichkeit hinter uns gebracht hatten, trennten uns nur noch das Abendessen vom wohlverdienten Bett. Ich war ehrlich soo müde, dass ich sofort, schreiendes Baby oder lauten Animations-Vorführungen zum Trotz, tief und fest und gut schlief…
Mein 9 jähriger Sohn ließ sich indes die Vorführungen, heute von Kindern gestaltet, nicht entgehen. Das Ganze wurde uns am nächsten Morgen in filmreifem Videomaterial dokumentiert. Wenn Ihr Lust auf seinen Kanal habt, verlinke ich ihn Euch, wenn sein FMA eingestellt ist. Auch ich habe mich daran versucht. Allerdings bin ich da nicht ganz so locker, deshalb erspare ich Euch das lieber!
Als wir dann heute zum Meer kamen, schien es wieder versöhnt zu sein und zeigte sich so wunderschön, das wir wieder einmal völlig verzaubert waren von dem tiefen Türkis und dem feinsten, weißesten Sand von allen auf der Welt – und natürlich auch von all´ jenen, die wir jemals sehen werden… zumindest bis zum dem, der weißer ist…


So, nun laß´uns zum Abschluß noch zusammen zur Bar gehen und einen leckeren, kühlen Cocktail schlürfen. Ich nehm´einen alkoholfreien San Francisco – was darf ich Dir bringen?
Rezept San Franciso:
7cl Maracujasaft,
7cl Orangensaft,
7 cl Ananassaft,
2cl Grenadinesirup,
einen Spritzer Zitrone,
Ananas und EINE grüne Kirsche zum garnieren
Und, wie hat Dein Drink Dir geschmeckt ? Unheimlich lecker, oder? Nun komm, entspann´ Dich noch ein wenig und lass uns den Abend genießen…
Bald fahren wir ja auch schon wieder heim! Trotzdem zeige ich Dir in den nächsten Tagen noch ein paar Bilder von den schönen Pflanzen. Und natürlich haben wir den „Look of the week“ diesmal exklusiv im Playa Garden fotografiert. Außerdem wird´s ein wenig philosophisch…
Ich freue mich schon darauf, wenn Du wieder dabei bist!
Bis dahin wünsch´ich Dir viel Spaß, Deine Nessy!
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Weitere Details von der Reise gibt´s auch bei Instagram und Lookbook (Leiste rechts)
Tolle Fotos und wieder hast du es geschafft, dass ich für einige Minuten ebenfalls auf „deiner“ Insel war.
Große Klasse, die Begebenheit mit dem Tisch.
Danke für deinen schönen Reisebericht. Ich schätze, dass gute Essen, der Strand und die Sonne haben dich für die Drängler entschädigt 😉
Dank Dir für Deine lieben Kommentare!Ja, ich fühl´mich pudelwohl! Wobei ich es eigentlich etwas schade finde, dass man schon fast zu solchem Verhalten „erzogen“ wird. Ein Beispiel: Weil ich mich standhaft weigere, Poolliegen zu reservieren, habe ich den ganzen Urlaub (außer an dem Regentag)auf noch keiner gelegen.Es waren zwar fast alle immer leer, aber mit Handtüchern und Zeitschriften „reserviert“. Wünsch Dir eine schöne Zeit, Nessy
Schön, hab auch noch nie eine Liege reserviert, alleine schon, weil das im Urlaub albern ist 😉
Ja, man muss auch nicht unbedingt Bruzelwürstchen spielen…