Heute freue ich mich wirklich wie eine Schneekönigin! Denn der von vielen erwartete Beitrag über das Mikrobiom geht endlich online! Um ehrlich zu sein, hat er mich viele Tage – und Nächte gekostet … Okay, vielleicht bin ich auch nicht die Schnellste, denn wenn ich mich in einem spannenden Fachartikel ,,festlese“,… Aber die Arbeit hat sich wirklich gelohnt! Endlich habe ich einen Überblick über das aktuelle Wissen zu der Armeen unseres Körpers gewonnen und kann Euch die wichtigsten Erkenntnisse weitergeben! Lasst uns also gemeinsam erkunden, wie man von diesem Wissen profitieren kann! „Das Mikrobiom: Aktuelle Erkenntnisse über die geheime Armee des Körpers bieten neue Optionen bei der Behandlung von Erkrankungen“ weiterlesen →
Hier habe ich Euch aus über 50 Artikeln /Forschungsarbeiten Erkenntnisse zusammengetragen, damit Ihr Euch möglichst schnell und unkompliziert ein Bild von der Substanz Cannabidiol (CBD) machen könnt! Dieser Artikel soll aber nicht die Behandlung durch einen Arzt Eures Vertrauens ersetzen! Denn nur er kennt Euch und kann eine gute, spezifische Therapie ausarbeiten!
Inhaltsverzeichnis:
1. CBD (Cannabidiol) – warum die Substanz sich selbst bei ihrem Aufstieg im Wege steht!
2. Wofür kann CBD alleine angewandt werden (Lit.45) ?
2.1.Weitere Erkrankungen, bei deren Behandlung CBD sinnvoll sein könnte (Lit.37, 38 u.a.)
3. Woher kennt man diese Wirkungen? Was gibt es für Studien?
3.1. Aktuelle Studienlage beim Menschen
4. Was ist CBD genau?
4.1. Wirkungsweise von CBD
4.1.1.Wirkung an CB-Rezeptoren
4.1.2. Wirkung am Vanilloid TRPV1- Rezeptor
4.1.3. Wirkung am 5-HT1A-(Serotonin) Rezeptor
4.1.4. Antagonistische Wirkung am G-Protein-gekoppelten Rezeptor GPR55
4.1.5. Indirekte Wirkung von CBD am μ und δ-Opioid Rezeptor
6. Wie ist die Rechtslage und wie und woher kann ich CBD bekommen?
6.1. Möglichkeit – Online / freier Verkauf – was zu beachten ist!
6.2. Möglichkeit – auf Rezept
7. Mein Selbst-Versuch mit CBD
8. Mein Fazit zu CBD
9. Literaturangaben
9.1. Zu meinen Beiträgen über Methadon
9.2. Literaturrecherche
Hallo Ihr Lieben!
,Cannabidiol – das ist doch Rauschgift, oder?“
,,Ist das legal?“
,,Meiner Freundin soll es ja super geholfen haben …“
,,Hilft das tatsächlich so gut gegen Kopfschmerzen, wie ich letztens irgendwo gelesen habe?“
,,Wäre das auch was für mich?“ …
Fragen, wie sie immer wieder aufkommen, wenn ich das Wort ,,Cannabidiol“, kurz ,,CBD“ anspreche.
1. CBD (Cannabidiol) – warum die Substanz sich selbst bei ihrem Aufstieg im Wege steht!
Allgemein bekannt ist sicher vielen von Euch, dass das CBD einer der Haupt-Bestandteil der Hanfpflanze ist. Zudem ist es seit kurzem frei verkäuflich, weil es wahrscheinlich auch ohne das THC und die anderen Cannabinoide, die noch im Hanf enthalten sind, einen positiven Nutzen entfalten kann.
Zugegeben blockte auch ich, als ich davon hörte, zuerst nach dieser Info ab, zumal es immer einen kleinen ,,Beigeschmack“ hat, wenn sich ein Arzt mit irgendwas mit ,,Drogen“ beschäftigt. Dabei sind ja eigentlich alle Arzneimittel ,,Drogen“ ! Das besondere an dieser frei verkäuflichen Substanz CBD ist aber, dass sie eben nicht über die berauschende Wirkung des THC (Tetrahydrocannabiol) verfügt und deshalb auch nicht dessen Nebenwirkungen aufweist!
Wie Ihr vielleicht wisst, habe ich mich in meiner Eigenschaft als Vorstands-Mitglied der NATUM (einer Tochtergruppe der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die sich mit alternativen Heilmethoden befasst) erstmalig mit dem, was landläufig aus der Ecke ,,Drogen“ kommt, aber in der Medizin mit deutlichem Benefit eingesetzt werden kann, beschäftigt.
Allerdings handelte es sich dabei um das Methadon, das ja auch als ,,Ersatzdroge“ beim Drogenentzug bekannt ist. Dieses eigentlich gegen Schmerzen eingesetzte Opiat kann tatsächlich in Verbindung mit Chemotherapie bei manchen hoffnungslosen (Einzel-) Fällen eine Verbesserung des Tumorleidens mit sich bringen! Damit dieses Medikament besser erforscht werden kann, verlieh die NATUM Dr. Claudia Friesen, die sich um die Erforschung des Methadons verdient gemacht hatte, 2017 den Wissenschaftspreis.(Lit. 44).
Das ,,Problem“ der Etablierung wirksamer Substanzen aus dieser Substanzgruppe ist mir also hinlänglich bekannt!
Ähnlich verhält es sich nun mit Cannabis-Produkten. Sie haben es auf dem Markt schwer, obwohl sich bereits gute Erfolge bei der Behandlung des Menschen abgezeichnet haben! Aber die Menschen haben dazugelernt! Seit März 2017 ist Cannabis als Schmerzmedikament zugelassen, was in meinen Augen ein Schritt in die richtige Richtung ist. Natürlich muss es verschrieben werden, was im Falle des Cannabidiols, um das es hier heute geht, jedoch nicht nötig ist, da die schädlichen, berauschenden Eigenschaften des THC herausgefiltert wurden! Dennoch ist für manche Indikationen eine Kombination von THC und CBD durchaus sinnvoll, zum Beispiel bei starken Schmerzen.
2. Wofür kann CBD alleine angewandt werden (Lit.45) ?
Es gibt Hinweise in vielen Studien, dass das als Öl, Paste oder Creme frei verkäufliche CBD alleine eingenommen, wahrscheinlich vor allem eine entspannenden (relaxierende) und krampflösende Wirkung hat. Auch bei Ängsten (innerlich angewandt), und Schmerzen, insbesondere Muskelschmerzen (auch zum Einreiben) und Kopfschmerzen soll es relativ gut wirken. Darüber hinaus findet man aber noch viele mögliche Indikationen, bei denen CBD zum Einsatz kommen könnte…
2.1.Weitere Erkrankungen, bei deren Behandlung CBD sinnvoll sein könnte (Lit.37, 38 u.a.):
Entzündungen (Lit.21)
Krämpfen bzw. Epilepsie (Lit. 22,23)
Ängste, wie Lampenfieber, Phobien … (Lit. 24, 26, 27, 43)
Vorbeugung von Diabetes, bzw. die Entzündungsvorgänge in der Bauchspeicheldrüse, die dazu führen (Lit.21) (derzeit wird die Wirkung auch für ein anderes Canabinoid, THCV untersucht)
appetitzügelnde Wirkung durch die teilweise antagonistische Wirkung an den Cannabinoid-Rezeptoren
gegen Tumorzellen
Einsatz bei Tieren … ?
Wirkt CBD auch an Tieren? Möglich ist es, denn auch diese verfügen über ein Endocannaboidsystem (Orginalbild) (Lit. 45)
Dies ist natürlich schon eine beeindruckende Liste. Allerdings muss man ehrlicherweise ergänzen, dass diese Wirkungen größtenteils (noch) nicht hinreichend bewiesen sind. Sie beruhen meist auf Studien, die diese Wirkungen möglich scheinen lassen und auch auf Erfahrungsberichten.
3. Woher kennt man diese Wirkungen? Was gibt es für Studien?
Natürlich gibt es eine Menge Studien zum Thema ,,Cannabis“, allerdings recht wenige zum Thema CBD. Dabei unterscheidet man ,,in vitro“ Studien, also solche, die quasi im Reagenzglas und nicht im Körper stattfinden und ,,in vivo“ – Studien, die Wirkungen in einem Lebewesen zeigen. Hier wiederum muss man unterscheiden zwischen Studien an Tieren und solchen, die an Menschen durchgeführt werden, sogenannte klinische Studien. Unten seht Ihr übrigens die Literaturliste, die ich für diesen Artikel zusammengestellt habe.
3.1. Aktuelle Studienlage beim Menschen
Zugegeben sind erst relativ wenige Studien an Menschen durchgeführt worden! Gezeigt werden konnten aber immerhin eine verbessernde Wirkung bei bestimmte Epilepsieformen und Krampfanfälle (Lit. 4,5, 6,7). Außerdem hat in Studien Nabiximol (eine Mischung aus CBD und THC) gute Wirkung bei Multipler Sklerose gezeigt (Lit. 9, 20).
Man hatte übrigens auch überlegt, CBD wegen seiner anti-entzündlichen Eigenschaften bei entzündlichen Darmerkrankungen (Lit. 10) einzusetzen, allerdings enttäuschte das Arzneimittel beim Behandlungsversuchen der entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn (Lit.11).
Die großen Studien zu dieser Substanz hat eine amerikanische Pharma-Firma (Lit. 30) zur Erkundung der Wirkung von spezifischen Epilepsieerkrankungen bei Kindern in Auftrag gegeben. Viele Erkenntnisse rühren aus diesen Studien.
4. Was ist CBD genau?
Der Wirkstoff Cannabidiol, kurz CBD, ist einer der wichtigsten aktiven Bestandteile des Hanfes (Cannabis). Ein anderer wichtiger Wirkstoff, das THC (Tetrahydrocannabinol) führt übrigens zu dem bekannten psychoaffektiven (Rausch-) Zustand, weswegen ,,Marihuana“ von manchen Menschen gerne konsumiert wird. Diese Substanz enthält übrigens fast nur THC, während traditionelles Haschisch meist einen höheren CBD-Anteil hat! So kommen auch unterschiedliche Rauschwirkungen zustande. In der Medizin wird übrigens gerade auch an der Kombination verschiedener Cannabinoide und auch Terpenen geforscht, wovon man sich einen Synergie-Effekt, auch ,,Entourage“ genannt, erhofft (Lit. 51, 52).
Da in dem frei verkäufliche CBD der Anteil von THC unter 0,2% bleiben muss, braucht man sich also diesbezüglich bei CBD keine allzu großen Sorgen zu machen, allerdings gilt es ein paar Dinge zu beachten (s.u.)!
Chemische Strukturen von CBD links und THC rechts.
4.1. Wirkungsweise von CBD
Wie genau CBD wirkt, ist noch nicht 100% geklärt. Man weiß allerdings, dass es an verschiedene Rezeptoren bildet und dort unterschiedliche Wirkungen auslöst. Cannabidiol ist ein sogenanntes pleiotropes Medikament, da es viele Wirkungen über mehrere molekulare Signalwege erzeugt. Die wissenschaftliche Literatur hat mehr als 65 molekulare Ziele von CBD identifiziert . Hier habe ich nur einige aufgeführt (Lit. 52)
4.1.1.Wirkung an CB-Rezeptoren
Durch sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren, die überall im Körper verteilt sind, werden die Sinneseindrücke, wie u. a. den Appetit, das Gedächtnis, unsere Laune, Schmerzempfindung und die Wahrnehmung beeinflusst. Normalerweise wirken die Endocannabinoide, die vom Körper selbst gebildet werden, auf dieses System
Bild aus dem Artikel:CBD-Öl: Wie Cannabinoide wirken und funktionieren (Orginalbild) (Lit. 45)
Der CB1-Rezeptor findet sich vor allem im zentralen Nervensystem und im Nervensystem des Darms. Der CB2-Rezeptor hingegen hauptsächlich an Zellen des menschlichen Abwehrsystems und an Zellen, die den Knochenstoffwechsel regulieren.
Man hat aber herausgefunden, dass CBD relativ schwach an diese CB-Rezeptoren bindet . Während aber THC direkt mit den Rezeptoren reagiert und agonistisch wirkt, wirkt CBD dort als Gegenspieler, wenn sich bereits Wirkstoffe am Rezeptor befinden.
So wirkt es auch der Wirkung von THC teilweise entgegen (Agonist und inverser Agonist bzw. Antagonist (Lit 1,2) ) und schwächt diese und auch dessen Nebenwirkungen, wie z.B. eine hohe Herzfrequenz ab und hat auch eine antipsychotische Wirkung.
4.1.2. Wirkung am Vanilloid TRPV1- Rezeptor
CBD stimuliert wie Capsaicin den Vanilloid-Rezeptor Typ1. Diese Stimulierung könnte zu einer schmerzhemmenden Wirkung beitragen und soll eine geschmacklich veränderte Wahrnehmng von Schärfe bewirken. Zusätzlich hat dieser Rezeptor Einfluss auf die Körpertemperatur und auf Entzündungen. Diese Wirkung soll auch auf die guten Eigenschaften bei CBD gegen Kopfschmerzen verantwortlich sein. (Lit.40, 41).
4.1.3. Wirkung am 5-HT1A-(Serotonin) Rezeptor
Der 5-HT1A-Rezeptor( Gehirn, Rückenmark) ist z.B. für Lernvorgänge und Körpertemperaturregulierung etc.) verantwortlich. CBD bindet (ähnlich Antidepressiva) an diesen Rezeptor. So kann die Wirkung von CBD am 5-HT1A-Rezeptor angstlösende, neuroprotektive und antidepressive Effekte verursachen.(Lit. 39) Dieser Signalweg scheint auch für den Einfluß von CBD auf Abhängigkeit, Appetit, Schlaf, Schmerzempfindung, Übelkeit und Erbrechen verantwortlich zu sein. (Lit. 54)
4.1.4. Antagonistische Wirkung am G-Protein-gekoppelten Rezeptor GPR55
Dieser Rezeptor wird von manchen Forschern auch als der CB3 Rezeptor beschrieben. Er scheint ein mögliches Ziel für die Behandlung von Entzündungen und Schmerzen zu sein (Lit. 34, 35,36) .
4.1.5. Indirekte Wirkung von CBD am μ und δ-Opioid Rezeptor
Diese sind für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich. (Lit.42)
Die Aktivierung des als PPAR- gamma bekannten Rezeptors auf der Oberfläche des Zellkerns hat eine antiproliferative Wirkung sowie eine Fähigkeit, eine Tumorrückbildung in menschlichen Lungenkrebszelllinien zu induzieren. Durch die PPAR-Gamma-Aktivierung werden Amyloid-Beta-Plaques abgebaut, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Alzheimer haben (Lit. 55). Dies ist einer der Gründe, warum Cannabidiol, ein PPAR- γ-Agonist, ein nützliches Heilmittel für Alzheimer-Patienten sein kann.
PPAR- Rezeptoren regulieren auch Gene, die an der Energiehomöostase, der Lipidaufnahme, der Insulinsensitivität und anderen metabolischen Funktionen beteiligt sind. Diabetiker können dementsprechend von einem CBD- reichen Behandlungsschemaprofitieren(Lit. 56).
4.2. Wirkung auf die Zelle
durch Beeinflussung des Calciumtransportes in den Zellen. Dies ist wichtig für die Übertragung von elektrischen Signalen in Nervenzellen. Vorsicht ist deshalb besonders bei der Einnahme von Antiepileptika geboten (Lit. 12, 13).
5. Nebenwirkungen von CBD
Die Informationen sind teilweise aus der Studie von Epidiolex® ein Medikament bei Epilepsie, übernommen (Lit. 15). Diese Nebenwirkungen waren bei Patienten, die CBD einnahmen, aufgetreten!
Insgesamt kommen (im Gegensatz zu THC) bei alleiniger Gabe von CBD sehr wenig Nebenwirkungen vor. In der Studie, auf die folgende Angaben beruhen, wurden sehr hohe Dosierungen eingesetzt. Diese Dosierungen werden bei der empfehlungsgemäßen Anwendung nicht erreicht.
Benommenheit
Müdigkeit.
Appetit und – Gewichtsänderungen in beide Richtungen
Durchfall.
Wechselwirkung bei der Verstoffwechselung von Medikamenten (Inhibition des Lebersyntheseweges , reduzierte Aktivität von p-Glykoproteinen) (Lit. 48)
Kontrollierte CBD Gabe gilt in den empfohlenen Dosen als sicher, jedoch wird darauf hingewiesen, dass weitere Studien notwendig sind.
6. Wie ist die Rechtslage und wie und woher kann ich CBD bekommen?
6.1. Möglichkeit – Online/ freier Verkauf – was zu beachten ist!
Mittlerweile sind CBD-haltige Hanföle mit einem THC-Gehalt von unter 0,2% als ,,Lebensmittel“ oder ,,Kosmetik“ in Deutschland frei verkäuflich.
Allerdings dürfen solche Produkte nicht als Medizin verkauft oder beworben werden, auch wenn sie eine medizinische Wirkung haben.
Falls man Cannabidiolprodukte ausprobieren möchte, muss man unbedingt auf gute Qualität achten! In der Zusammensetzung können sich große Unterschiede zeigen. Verkauft werden unterschiedliche Konzentrationen und Zusammensetzungen! Außerdem ist es sehr wichtig, nur allerbeste Qualität zu kaufen!
Der folgende Abschnitt muss laut Richtlinien mit ,,Werbung“ tituliert werden.
Hier habe ich Euch einige Beispiele verschiedener Produkte und Hersteller der Firma Bio-CBD heraus gesucht. Diese Firma hat mich freundlich u.a. mit Bildmaterial, Proben und Informationen unterstützt, allerdings bekomme ich keine Zuwendungen für Bestellungen.
1. BIO PREMIUM CBD ÖL-Tropfen 5 %, BIO ZERTIFIZIERT (z.B. hier)
2. CBD ÖL-Tropfen 5 Prozent (500mg), Vegan und Vegetarisch, gelöst in Hanföl, von Be Hempy (z.B. hier)
3. CBD Hanf PASTE, 16 Prozent von Hemp Natur (z.B. hier)
5. Hanf Salbe mit Immortelle und Kokosöl (z.B. hier)
Ende Werbung
6.2. Möglichkeit – auf Rezept
Man kann auch zu seinem Arzt gehen, mit dem man die Einnahme ja sowieso besser abklärt und mit ihm besprechen, sich CBD als ,,Rezepturarzneimittel“ auf Privatrezept verschreiben zu lassen. Es unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz. Allerdings bezahlt in der Regel die Krankenkasse CBD nicht. Eventuell kann man in Einzelfällen mit einen Antrag auf Kostenerstattung doch noch eine Rückerstattung bewirken, was aber eher selten der Fall sein dürfte!
Soweit die Fakten! Ich wäre nicht Dr. Nessy, hätte ich diese Substanz nicht selbst ausprobiert!
7. CBD -Mein Selbstversuch
„Das Fläschchen steht vor mir. Ein wenig sieht es aus, wie früher die Nasentropfen. Nur dunkler. Ich ziehe die Pipette heraus, nachdem ich vorher einige Male das Gummi oben gedrückt habe. Das Öl ist dunkelgrün. ,,Fünf Tropfen 5 %, so soll die ideale Dosierung sein, wenn man es zur Vorbeugung einsetzen möchte. Also träufle ich das Zeug auf einen Esslöffel. Haps – es landet nach einiger Zungenakrobatik unter meiner Zunge, wo es erst einmal verweilen soll!
Naja … Es schmeckt ziemlich ,,echt“ nach Hanf, hat einen etwas scharfen Beigeschmack und brennt leicht im Mund. Nicht soo schlimm, aber spürbar.
,,Was will ich eigentlich verbessern? Meine chronischen Schulterschmerzen? Also, depressiv bin ich nicht und Kopfweh habe ich auch keine … “ maule ich vor mich hin, während das leichte Brennen in meiner Kehle langsam verfliegt. ,,Ach Nessy, warteten wir doch einfach einmal ab!“ beruhige ich mich selbst.
Zunächst passiert – gar nichts. Ich gehe zu unseren Pferden, um sie zu versorgen. Ich gewinne den Eindruck, dass mir die Arbeit, das Füttern mit der Heugabel, das Ausmisten und Schleppen der Eimer ein wenig leichter als sonst fällt. Einbildung? Weiß ich nicht. Jedenfalls fühle ich mich gut und kommen auch schnell mit der Arbeit voran.
Ich beschließe, die Dosierung auf heute insgesamt 20 Tropfen zu erhöhen, damit ich einen deutlicheren Unterschied merken kann. ,,Denn wennman schon ein paar Jährchen 35 ist, ist es ist natürlich nicht so, dass man keine Zipperlein hätte. Da gäbe es definitiv Möglichkeiten, mich noch wohler zu fühlen! Ich bin lediglich gewohnt, darüber hinwegzugehen!“ komme ich zu einer ehrlichen Selbsteinschätzung. Bei meiner zweiten Einnahme erinnert mich der Geschmack nun eindeutig an eine Mischung von Rosmarin und Heu.
Irgendwie fällt mir auf, dass ich klar und konzentriert meine Arbeit verrichten kann. Dieses Zwicken hier und da, dass oft wie das Fahren mit angezogener Handbremse auf mein Tun wirkt und das häufige Gefühl der Müdigkeit, fühle ich heute irgendwie überhaupt nicht. Dazu muss ich gestehen, dass mein Herz nach einer Entzündung in jungen Jahren nicht gerade eines der Stärksten ist, wodurch diese Müdigkeit für mich eigentlich ,,normal“ ist. Noch zwei Tage führe ich das Experiment mit jeweils 5 Tropfen täglich weiter, dann geraten andere Dinge in den Vordergrund …
Alles in allem fühlt sich aber der Zustand nicht viel anders als sonst an. Weder himmelhoch jauchzend noch schlapp, sondern ..genau richtig!“ Zufall? Oder tatsächlich eine Wirkung dieser leicht brennenden, öligen Flüssigkeit? Hmm … Naja, was erwarte ich denn auch? Ich ahne nicht, was noch kommen wird …
Denn die große Überraschung zeigt sich erst, als das Experiment bereits einen Tag vorbei ist! Abends steige ich wieder einmal nichts ahnend auf die Waage … Und zu meinem großem Erstaunen zeigt das Teil plötzlich zwei Kilo weniger an, als noch in der Woche zuvor! ,,Tatsächlich!“ Jetzt erst fällt es mir auf! ,,Ich habe ja kaum genascht!“ Und auch am Vortag, als ich schon kein CBD mehr genommen habe, war ich, entgegen meiner Vorliebe (jetzt ist es ´raus!) kaum an der Zuckerzeugs-Dose! Wow! Das muss ich unbedingt weiter verfolgen! Zumal meine ,,kleinen Röllchen“ mir mittlerweile ganz schön auf den Geist gehen! Kinder, Kinder, das wär ja was! ,,Morgen fang´ich wieder mit den ,,Heu-Tropfen“ an…!“
Übrigens genehmigt sich auch mein Göttergatte ,,ein paar Tröpfchen“. Aktuell klagt er nämlich öfters über leichte Kopfschmerzen, besonders abends, wenn er nach Hause kommt. Allerdings bleiben sie am Einnahmetag wie von Zauberhand aus… Okay, kann Zufall sein, muss es aber nicht!
Als teilweiser Antagonist wirkt CBD, so mein persönlicher Eindruck, eher ,,unaufgeregt“ und erdend. Deshalb kann ich mir auch einen positiven Einfluß bei ADHS oder Prüfungsangst, oder anderen Stress-Situationen, gut vorstellen! Und dass es, anders als THC, tatsächlich den Hunger auf Süßes reduzieren kann ist für mich die Überraschung des Tages…
8. Mein Fazit zu CBD
Nachdem ich mich nun ausführlich mit der Substanz beschäftigt habe und Euch an meinen Erkenntnissen habe teilhaben lassen, ist zusammenfassend zu sagen, dass ich eine positive, ausgleichende und den Heißhunger auf Süßes reduzierende Wirkung von CBD erfahren habe.
Dehalb in ich der Meinung, dass auch zum aktuellen Zeitpunkt der Einsatz von CBD, auch wenn valide Studiendaten noch fehlen, für manche Patienten sinnvoll sein kann, da auch das Nebenwirkungsprofil relativ gering zu sein scheint. Aber auch wenn die Substanz frei verkäuflich ist, empfehle ich, vor einer Anwendung aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen diese mit einem Arzt des Vertrauens abzusprechen.
Dies gilt besonders dann, wenn man Medikamente nimmt. Denn Interaktionen sind, trotzdem allgemein guter Verträglichkeit, möglich und eventuell gibt es auch Patienten, für die diese Tropfen nicht optimal geeignet sind!
Ich hoffe, dass weitere Studien die allgemeinen bisher positiven Erfahrungen bestätigen und es zum Nutzen vieler Patienten, eingesetzt werden kann! Und damit wäre ich auch am Ende meines Artikels angekommen! Ich hoffe, Ihr konntet für Euch interessante Erkenntnisse mitnehmen – Gerne könnt Ihr mir über Eure Erfahrungen und Meinungen in den Kommentaren berichten! Das ist auch deshalb wichtig, weil ich ja vor der Entscheidung stehe, dieses Produkt meinen Patienten zu empfehlen und mich eventuell dafür stark zu machen, dass es weitere Verbreitung findet!
Nun wünsche ich Euch eine fröhliche, gesunde Zeit!
Alles Liebe, Eure Nessy
Übrigens sind bereits folgende Artikel ,,in der Warteschleife“
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P. Flachenecker: A new multiple sclerosis spasticity treatment option: effect in everyday clinical practice and cost-effectiveness in Germany. In: Expert Review of Neurotherapeutics. Band 13, Nummer 3 Suppl 1, Februar 2013, S. 15–19, doi:10.1586/ern.13.1. PMID 23369055.
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