Hallo Ihr Lieben!
Heute habe ich für Euch das Thema Smartphone-Strahlung gewählt, das doch einige Unsicherheit in unserer digitalen Gesellschaft hervorgerufen hat! Schließlich prasseln über Tablet- /Handy- / Ipad- und Laptop- Strahlung unheimlich viele Informationen auf uns ein, die nicht leicht einzuordnen sind!

Deshalb habe ich die wichtigen Fakten und vor allem die Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz vor Elektrosmog, die wirklich nützen, zusammengefasst, damit Ihr weiterhin ohne schlechtes Gewissen Eure kleinen eckigen ,,Freunde“ nutzen könnt.
Und nun viel Spaß beim Gewinnen neuer Erkenntnisse oder Auffrischen dessen, was die ,,Spezialisten“ unter Euch natürlich schon wussten!
Gesundheitliche Schäden durch Smartphone-Strahlung ist wahrscheinlich!
Smartphones und Tablets stehen heute im Verdacht, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Unwohlsein, allgemein Störungen im Ablauf der Körperfunktionen und sogar Krebs auslösen zu können. Zwar sind diese Gesundheitsgefahren noch nicht bis ins letzte Detail belegt, aber der Verdacht liegt zumindest sehr nahe. Über die Studien der Wirkung elektromagnetischer Felder kann man sich übrigens auf der Internet-Informationsplattform EMF-Portal der RWTH Aachen informieren.
Wenn man zudem bedenkt, dass umfassende, valide und teure Handy-Studien Ergebnisse einer ganzen Industrie gefährlich werden könnten, wird klar, dass das Interesse seitens der Industrie, solche Studien zu finanzieren, relativ gering ist.
Dabei warnt das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) selbst vor dem zu laxen Umgang mit diesen Technologien und hat Richtlinien zum Umgang herausgebracht. Denn abstreiten kann niemand, dass Handys zum Teil beträchtliche elektromagnetische Strahlung abgeben…
Was bedeutet die Messung der elektromagnetischen Strahlung durch sogenannte ,,SAR-Werte“ für den Handy-Benutzer?
Mobiltelefone brauchen hochfrequente elektromagnetische Felder, damit sie Sprache und Daten senden und empfangen zu können. Dabei werden die Daten digitalisiert und direkt am Ohr in Funkwellen umgewandelt. Zwar können wir diese Strahlung nicht direkt spüren, allerdings nehmen wir Teile dieser Energie auf. Sie wird in der sogenannten ,,spezifischen Absorptionsrate“ SAR, gemessen.
Der empfohlene Höchstwert liegt aktuell bei zwei Watt pro Kilogramm Körpergewicht. Jedem Smartphone, das auf dem Markt ist, muss die Information über zwei SAR-Werte beiliegen, der beim Telefonieren am Ohr und der beim Tragen des Geräts am Körper entsteht. Übrigens kann man in der Datenbank des Bundesamts, die Werte für seine Geräte nachlesen!
Dabei sind Geräte mit größeren Displays meist strahlungsärmer, was wahrscheinlich am Abstand zwischen der im unteren Gehäuseteil eingebauten Antenne und der Messsonde liegt. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Geräte mit LTE oder UMTS strahlungsärmer sind als ältere Geräte, die im GSM-Standard senden und oftmals kleinere Displays haben.
Wie kann ich mich am besten vor dieser Strahlung schützen?
1. Die Kontaktzeit mit dem Smartphone so kurz wie möglich halten
- Öfter den Flugmodus verwenden oder offline gehen, denn Musikhören, Kamera, Wecker, Spiele, Taschenrechner etc. funktionieren oft auch ohne Internet!
- Festnetz favorisieren (vor allem zuhause und am Arbeitsplatz) und SMS schreiben
2. Den Abstand zum Handy so groß wie möglich wählen! Jede Verdopplung des Abstands reduziert die verbleibende Strahlung auf ein Viertel!
- Handy nicht auf dem Nachttisch aufbewahren, wenn das Handy auf Empfang gestellt ist.
- Das Handy sollte während des Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper möglichst weit weg gehalten werden.
- Wenn möglich, Freisprechanlage/ Headset nutzen
- Handy in einer Tasche oder einem Rucksack und nicht unmittelbar am Körper tragen
3. Technische Ratschläge rund um die Handy-Nutzung
- Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten
- Beim Verbindungsaufbau sendet das Handy mit verstärkter Leistung. Das Handy sollte also erst ans Ohr gehalten werden, wenn die Verbindung steht, also wenn es klingelt.
- Ein WLAN-Kabel (z.B. via ADSL, VDSL, Glasfaser) strahlt nicht, ist schnell und datensicher, während WLAN-Access-Points, Datensticks und LTE-Homebasis-Stationen (Box, Cube etc.) vermieden werden sollten!
- DieAntenne des Handys sollte beim Telefonieren nicht abgedeckt werden. Wo sie ist, steht meist in der Bedienungsanleitung des Geräts.
- Je mehr Apps, umso mehr Strahlung sendet das Handy aus, deshalb empfiehlt es sich, die Anzahl der Apps zu reduzieren und überflüssige Hintergrunddienste zu deaktivieren.
- Das Deaktivieren von „Mobile Dienste“/ „Datennetzmodus“ macht aus dem Smartphone ein ,,normales“ Handy. Man ist weiterhin erreichbar, unnötige Strahlung durch Hintergrunddatenverkehr wird allerdings vermieden!
- An Orten mit schlechtem Empfang (z.B. Aufzug) steigert das Handy die Sendeleistung, deshalb hier ein Headset oder die Freisprecheinrichtung wählen und lieber etwas warten und ggf. Orte mit besserem Empfang wählen!
4. Besondere Gefährdung von Risikogruppen
- Besonders Schwangere sollen sich der Strahlung von Smartphones möglichst wenig aussetzen.
- Männern, die noch Kinder zeugen möchten, sollten ihre Smartphones nicht permanent in der Gesäßtasche tragen …
- Träger elektronischen Implantate (Herzschrittmacher, Insulinpumpen etc.) müssen auf einen möglichst großen Abstand der Mobilphones von ihren Geräte achten.
- Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten das Handy nur im Notfall benutzen
5. Besonderheiten der Handy-Nutzung im Fahrzeug
- Ohne Außenantenne ist die Strahlung in Fahrzeugen höher. Deshalb in Auto, Bus. Bahn möglichst wenig telefonieren!
- Gerade auch während des Fahrens Freisprechanlage/ Headset nutzen!
- Wenn man selbst ein Fahrzeug lenkt, versteht es sich von selbst, dass SMS- und Internet tabu sind – nicht nur aus Strahlenschutz-Gründen, sondern auch aus Rücksicht und zur Sicherheit der anderen Fahrgäste!
- In manchen Zügen gibt es spezielle Wagen mit besonders gutem Empfang, die man nutzen sollte!
6. Speziellen Hüllen, Patches oder Kleidung, die vor Strahlung schützen sollen
Fachleute warnen, dass das Handy durch mechanischen Schutz ihre Sendeleistung wiederum erhöhen würden, um die Verbindung zu halten und dadurch nur noch höhere Strahlung zur nutzenden Person senden. So beeinträchtigen Strahlenschutzfolien den Empfang, wodurch das Handy umso stärker strahlt, um eine Verbindung aufzubauen. Sie sind also nicht empfehlenswert!
Das Dilemma auf dem Smartphone-Strahlen-Schutz-Produktmarkt
Über dererlei käuflicher Methoden, die vor Strahlung schützen sollen, liegen mir keine hinreichenden Daten vor, die die Wirksamkeit eindeutig bestätigen würden. So gibt es z.B. eine Therorie, das die Erzeugung eines statischen Feldes Wassermoleküle in der obersten Hautschicht ausrichten würde, wodurch die Wassermoleküle im Körper daran gehindert würden, hoch- und niederfrequenter elektromagnetischer Strahlung zu folgen, was vor Smartphonestrahlung schützen würde …
Zu solchen und anderen Vorschlägen möchte ich hier keine weiteren Aussagen machen. Denn ich kann nicht über Methoden urteilen, deren Wirkungsweise mir nicht klar ist und zu der ich keine validen wissenschaftlichen Studien gelesen habe.
Ich möchte nur zu bedenken geben, dass mit dieser Strahlenangst natürlich ein großer Markt geöffnet wird und gerne irgendwelche Daten von unwissenschaftlichen Mini-Studien oder solchen Studien, die eigentlich etwas anderes als das zu verkaufende Produkt untersuchen, veröffentlicht werden. Einem Laien soll dadurch der Eindruck von Seriosität vermittelt werden. Genaues Hinsehen und das Suchen nach der Wirkungsweise kann hier helfen, obgleich es natürlich schwierig ist, sich auf dem Riesen-Markt der Produkte und Heilslehren zu orientieren! Möchte man sich wirklich schützen, ist die Vermeidung der Strahlung durch oben aufgeführte Tipps sicherlich primär am sinnvollsten!
Und damit bin ich auch am Ende meiner Zusammenfassung! Bleibt mir, Euch eine wunderschöne neue Woche zu wünschen und natürlich viele schöne Kontakte mit und ohne Eurem Handy!
Ein sehr interessantes Thema kurz und knackig zusammen gefasst. Ich habe seit einiger Zeit wieder einen „alten“ Wecker und nutze das Handy nicht mehr dafür. Kann ja nicht schaden :).
Liebe Grüße und ein sonniges Wochenende
Ein wichtiger und gut geschriebener Artikel. Zum ersten mal hatte ich schon vor 10 Jahren gehört, dass Männer Handys nicht in den vorderen Hosentaschen tragen sollten, und ich erinnere mich noch gut an die fahrlässige Zeit, wo ich stundenlang im Auto durchtelefoniert haben. Heute liegt das Ding nutzlos auf dem Kühlschrank und wartet darauf angeschaltet zu werden. In den Hosentaschen hatte ich solche Sachen nie getragen, weil es einfach zu unbequem ist, aber wenn ich sehe, wie viele Menschen täglich zweimal den Akku leer machen, kann man sich die Langzeitfolgen vorstellen, die aus dem Missbrauch enstehen können. Beste Grüße zu Dir, liebe Dr. Nessy!
Danke Dir für den tollen Kommentar! Ja , man wird schlauer, was die Handy-Nutzung angeht … Ein wunderschönes Woende, Nessy